CIRCLE OF TYRANTS - Deamocracy
Mehr über Circle Of Tyrants
- Genre:
- Heavy Metal
- Release:
- 20.01.2006
- Everyday
- Virus
- Deamonicus (Deamocracy Pt. I)
- I Cry
- For Those Allowed To Rot
- Circle Of Tyrants
- Promissum Diaboli (Deamocracy Pt. II)
- Hate
- Sometimes
- One By One
- Judgement Day (Deamocracy Pt. III)
- Dance Of The Devil
Einige von euch werden es vielleicht schon wissen, den anderen sei es gleich vorab gesagt: CIRCLE OF TYRANTS ist die Band, in der unser redaktionseigener Trommelmeister Alex die Felle drischt. Zusammen mit Alex sind Sänger Holger, die beiden Gitarristen Heiko und Volki sowie Bassist Jösch inzwischen von der einstigen Coverband zu einer sehr eigenständigen Metal-Truppe gereift, die sich nur schwer in eine Schublade zwängen lässt und es dem Rezensenten somit nicht leicht macht, sie einzuordnen. Aber es muss ja nicht immer alles schubladisiert werden, so dass wir uns der Sache lieber deskriptiv nähern wollen.
Dabei fällt auf, dass die Hessen sicher hier und da ihre Einflussgeber zitieren und sich an etwas anlehnen, das dem Hörer bekannt vorkommt und ihn an einige seiner Faves erinnert, doch sind die Inspirationen der Band so weit gefächert, dass Plagiatsvorwürfe jeder Art völlig fehl am Platz wären. Erstaunlich ist es auch, dass die Jungs es schaffen, aus einer riesigen Vielfalt von Stilelementen eine sehr homogene Mischung zu brauen, in der sich jeder Metaller vom klassischen NWoBHM-Freak über den Thrasher und Deather bis hin zum Metalcoreler zumindest ein Stück weit wiederfinden sollte. Die Hauptzutaten des zweiten selbstfinanzierten Albums "Deamocracy" würde ich im Bereich der Melodien und Leadgitarren im traditionellen Metal - speziell in der NWoBHM - verorten. Dazu kommt das scharfkantige Riffing und der Groove des Bay-Area-Thrashs und brutale Death/Thrash/Black-Breitseiten ('One By One'), die sich gewaschen haben. Weniger im Vordergrund, aber auch hin und wieder spürbar ist ein kleiner Schlenker in Richtung Gothic ('I Cry') und Doom, ja sogar ein kleiner alternativer Touch ist beispielsweise beim Opener 'Everyday' auszumachen. Heftig aggressiv gerockt und gerollt wird auch, und zwar bei 'For Those Allowed To Rot'. Holger am Mikro deckt von gefühlvollem, ruhigerem Gesang bis hin zu extrem aggressivem Shouten wie die gesamte Band eine enorme stilistische Bandbreite ab, hat dabei aber immer einen leicht psychotisch wirkenden Unterton, den er auch - und vor allem - live auf der Bühne richtig überzeugend auslebt.
Dabei schafft es der Tyrannenkreis sich stets treu zu bleiben. Die Jungs verzetteln sich nicht und machen ein Album aus einem Guss, das bei all den verschiedenen Einflüssen immer nach CIRCLE OF TYRANTS klingt, was durchaus eine beachtliche Leistung ist. Herausragende Momente hat dabei vor allem die sehr geniale Bandhymne 'Circle Of Tyrants', die mit ihren wahnsinnig einprägsamen Hooks im Refrain schon jetzt ein heißer Kandidat dafür ist, in meiner Liste mit 2006er Lieblingssongs aufzutauchen. Daneben glänzen aber auch das leicht an mittelalte SEPULTURA und SLAYER erinnernde 'Hate', das aber auch klar gesungene, emotionalere Passagen enthält, sowie das dramatische und mitreißende 'Deamonicus' mit seinem massivem Einstieg, den dazu schön im Kontrast stehenden melodischen Passagen mit den cleanen Gitarren und dem intensiven Refrain. Hackendes Schlagwerk und Riffing mit diversen psychedelischen Stimmungswechseln wie bei 'Virus' lockern die Scheibe genauso auf, wie die dunkeln Melodien und der finstere Refrain von 'Promissum Diaboli', wie die coolen harmonischen Leadmelodien bei 'Sometimes' und das etwas progressivere Element bei 'Judgement Day'.
Zuletzt ist auch das Potential, das "Deamocracy" nach und nach entfaltet bemerkenswert. Wirkt am Anfang noch vieles recht sperrig und anstrengend, entdeckt der aufmerksame Hörer nach und nach immer mehr Feinheiten, welche die Scheibe langfristig spannend halten. Dazu kommt das mit 64 Minuten Spielzeit sehr stattliche Album auch produktionstechnisch mit einem satten Punch aus den Boxen, der für Demo-Verhältnisse durchaus auch sehr gehobene Ansprüche befriedigen sollte. Die Scheibe könnt ihr für 9 Euro inklusive Versand hier bestellen.
Anspieltipps: Circle Of Tyrants, Hate, Daemonicus, Sometimes
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle