CIRCUS ELECTRIC - Circus Electric
Mehr über Circus Electric
- Genre:
- Classic / Blues Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.08.2020
- Cheap Love
- Make It Rain
- All The Way
- Black Rubber
- Rolling On
- Face To Face
- Where The Wind Blows
- Sugar Cider
- Blonde Poison
- Jailbreaking
- Dying Star
- Let Me In
Drei junge Berliner liefern Classic Rock im Stil von Routiniers
Auch wenn diese drei Burschen offenbar noch sehr jung und dementsprechend unerfahren sind und zudem bislang lediglich eine in Eigenregie aufgelegte EP mit dem Titel "All Night" vorweisen können, hat sich ihre Klasse bereits einigermaßen herumgesprochen. Auch in Musiker-Kreisen ist man darüber informiert, anders ist es nämlich nicht zu erklären, dass CIRCUS ELECTRIC den Support-Slot für einige der mitteleuropäischen DEEP PURPLE-Konzerte in diesem Sommer bekommen hat.
Daraus ist zwar leider nichts geworden, die Veröffentlichung ihres Erstlingsalbums wurde von der "neuen Normalität" aber zum Glück nicht beeinflusst. Gut so, denn wir wären in der Tat um eine gepflegte Dosis Classic Rock der erlesenen Machart ärmer. Auf seinem selbst-betitelten Debüt liefert das Berliner Trio nämlich eine überaus gelungene Vorstellung ab. Genauer gesagt eine, die klingt, als ob wir einem Rudel abgezockter Routiniers lauschen würden, das nach wie vor nichts anderes im Sinn hat, als mit viel Liebe Rock-Songs darzubieten.
Für "Circus Electric" lässt sich weiterhin festhalten, dass die Rock-Basis amtlich groovt und die immer wieder eingestreuten Blues-Zitate nicht nur kompetent gespielt sind, sondern auch überaus beseelt klingen. Das gilt auch für den Gesang von Gitarrist Adrian Dehn, der mit Sicherheit kein Barde ist, seine Texte aber ganz offensichtlich mit reichlich Herzblut ins Mikro schmettert und zudem bereits über reichlich Charisma verfügt.
Einzig an Eigenständigkeit mangelt es noch ein wenig, schließlich sind im Laufe der knapp 40 Minuten Spielzeit verschiedenste Inspirationsquellen (von LED ZEPPELIN über GRAND FUNK RAILROAD bis hin zu CREAM) deutlich herauszuhören. Weiterhin muss auch noch erwähnt werden, dass ohne die Unterstützung des für die Studio-Aufnahmen engagierten Organisten einige der Nummern nicht dermaßen lässig rocken würden.
Am Umstand, dass CIRCUS ELECTRIC ein überaus solides Debütalbum geliefert hat, ändert das aber nichts. Noch dazu eines, das jene Klientel ebenso ansprechen wird, die schon in den 70ern auf verstärkte Strom-Gitarren und Rockmusik allgemein abgefahren ist, wie auch auch Geburtsjahr bedingte "Classic Rock-Frischlinge". Durchaus denkbar also, dass wir von diesen drei Burschen in nächster Zeit einiges zu hören bekommen. Schön wär's auf jeden Fall!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer