CITIZEN CAIN - Skies Darken
Mehr über Citizen Cain
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Festival Music / Just For Kicks
- Release:
- 04.05.2012
- The Charnal House
- The Long Sleep
- Darkest Sleep / Manifestations
- Spiders In Undergrowth
- The Hunting Of Johnny Eue / Trapped In Candlelight
- Coming Down / The Fountains Of Sand / Delivered Up For Tea / Death And Rebirth
- Do We Walk In The World?
- Lost In Lonely Ghosts
Schwesrste Kost für Prog-Avantgardisten
Der Albumtitel sagt schon eine Menge darüber aus, was und wie die Schotten von CITIZEN CAIN auf ihrem neuen Album musizieren. "Skies Darken" ist in seiner gesamten Grundfärbung ein sehr finsteres Album, voller bedrohlicher Stimmungen, teilweise wirklich mit apokalyptischen Vorzeichen ausgemalt, insgesamt aber dennoch lebendig genug, um sich als durch und durch theatralisches Machwerk in Szene zu setzen - und eben jene Theatralik wird es sein, an dem sich das Publikum scheiden wird. Denn die grundsätzlichen Ansprüche von CITIZEN CAIN, insbesondere was die Atmosphäre ihres neuen Werkes betrifft, gehen so manches Mal über das hinaus, was der konventionelle Proggie zu ertragen bereit ist.
"Skies Darken" hat zunächst jedoch gehörige Startschwierigkeiten und tut sich vor allem sehr schwer damit, einen passenden Grundton für die acht Nummern zu finden. 'The Charnal House' fungiert als etwas zielloser Opener, der mit einigen vertrackten Arrangements nicht gerade den Einstieg erleichtert, aber auch in Sachen Melodieführung sehr losgelöst bleibt. Hier und dort schnappt man schließlich ein paar vertraute Fragmente auf, setzt man das Puzzle jedoch Stück für Stück zusammen, bleibt nicht viel haften, was die Repeat-Taste erfordern könnte.
Mit 'The Long Sleep' und seinen stimmungsvollen Wechseln kommt "Skies Darken" langsam aber bestimmt in Gang, zumal die gegensätzlichen Elemente hier besser aufeinander abgestimmt sind. Doch CITIZEN CAIN wollen mehr, immer mehr, und so kommt es zur Mitte des Albums zu einer gewaltigen Geduldsprobe: Die mehrteiligen Songs wollen sich kaum öffnen, die jeweiligen Abschnitte sind in ihrer Überleitung zwar fließend, jedoch kaum packend, und die sich kontinuierlich steigernde Dramaturgie wird gerade zum Schluss derart theatralisch ausgetragen, dass jede spontane Wendung und jeder lebendige Break bereits im Keim erstickt wird.
Letztendlich unterwerfen diese Schotten einfach viel zu viel ihrem ausuferndem Konzept, statt hin und wieder auch einmal einem Bauchgefühl zu folgen und die etwas steifen Arrangements aufzulockern. Für Liebhaber der avantgardistischen Klänge mag das anfangs spannend sein; wer jedoch den Puls der Musik spüren will, wird bei "Skies Darken" oft genug auf Granit beißen. Denn trotz vieler interessanter Einzelfragmente ist die neue Scheibe von CITIZEN CAIN in der Summe zu sperrig und schwerfällig und schlussendlich zu verkrampft.
Anspieltipps: The Long Sleep, Spiders In Undergrowth
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes