CITIZEN CAIN'S STEWART BELL - The Antechamber Of Being Pt. II
Mehr über Citizen Cain's Stewart Bell
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- F2 Music / Just For Kicks
- Release:
- 31.03.2017
- A Word, A Name
- Rude Awakening
- W.I.L.D
- First Awareness
- Time Dilation
- Intervention
- The Probability Of Improbability
- The Cupboard Of Fear (Chewing Your Tongue In Cheek Mix)
Fehlstart, Rehabilitation und ein wunderschönes Finale!
Der erste Teil von "The Antechamber Of Being" löste anno 2015 größte Begeisterung aus. Das erste Solowerk von Stewart Bell, seines Zeichens Sänger und Multiinstrumentalist bei CITIZEN CAIN, verstand sich nicht nur als eigenwilliger Mix aus Musical, Rock-Oper und progressivem Anspruchswerk, sondern konnte die damit verbundenen Erwartungen auch absolut erfüllen.
Doch schon damals war klar, dass Mr. Bell es nicht bei diesem einen Album belassen würde, schließlich hatte die konzeptionell angelegte Story noch kein klares Finish, und so verwundert es kaum, dass der britische Musiker gemeinsam mit seinem Sidekick Phil Allen nun die Fortsetzung aufbereitet hat und gemeinsam mit prominenten Gastsängern wie Simone Rossetti und Arjen Anthony Lucassen erneut in sein philosophisch-verproggtes Musical-Konstrukt zurückkehrt.
Im Gegensatz zum ersten Part von "The Antechamber Of Being" ist der Nachfolger jedoch nicht mehr so leicht zugänglich. Bell und seine Mitstreiter verwenden sehr viel Zeit darauf, mit instrumentalen Interludien und kurzen Zwischensequenzen den Faden wieder aufzunehmen und nutzen die sogenannte 'Early Days Suite', die erst mit 'First Awareness' endet, lediglich dazu, verschiedene Stimmungen hin und her zu passen, dies aber leider ohne bleibenden Eindruck. Die Songs sind sperrig, viel zu kurz, irgendwie nur Fragmente einer übergeordneeten Idee, aber nicht schlüssig zu Ende gebracht, so dass schon erste Befürchtungen laut werden, das Projekt würde an seinen eigenen Ansprüchen scheitern.
Dann jedoch kommt die Sache langsam in Schwung und hat in 'Time Dilation' erste kurze Highlight-Momente, die sowohl durch mehrstimmige Gesänge als auch durch feine Harmonien getragen werden. Und sobald genau dieser Anfang gemacht ist, entwickelt sich auch Teil 2 zu einem richtig feinen Magnum Opus, das mit 'Intervention' und 'The Probability Of Improbabilty' zwei Mega-Longtracks nachschießt, in denen nicht nur die ständigen Stimmungswechsel, sondern auch das Zusammenspiel der Gastsänger mächtig beeindruckt. Der neue Mix von 'The Cupboard Of Fear' klinkt sich auf gleichem Niveau ein und sorgt für einen fantastischen Abschluss einer Scheibe, die man schon aufgeben wollte, bevor sie angefangen hat.
Nimmt man die kurzen Startsequenzen heraus und konzentriert sich auf den Kern des Albums, ist "The Antechamber Of Being Pt. II" erneut ein kleines Meisterwerk, auf dem Stewart Bell sein Vermögen als Songwriter vollends ausschöpfen kann. Lediglich der Überraschungseffekt ist nicht mehr gegeben, doch das war auch zu erwarten. Wer den ersten Teil mochte, kommt an der Vollendung des Konzepts nicht vorbei - auch wenn nicht alles so golden glänzt wie die letzten drei Stücke.
Anspieltipps: Intervention, The Probability Of Improbability
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes