CIVET - Hell Hath No Fury
Mehr über Civet
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Hellcat Records / SPV
- Release:
- 05.09.2008
- Alibis
- Son Of A Bitch
- Pay Up
- All I Want
- Bad Luck
- Brooklyn
- Take Me Away
- 1989
- Gin And Tonic
- You Got It
- Sin City
- Don't Know Me
- Hell Hath No Fury
<p>Riot Girls aus der Stadt der Engel auf dem MOTÖRHEAD-Trip machen ordentlich Rabatz und vergessen dabei irgendwie, dass man auch kompositorische Akzente setzen muss, um langfristig zu überleben.</p>
Dieses Review kann man im Grunde relativ kurz halten. CIVET sind vier Mädels aus Los Angeles mit einer Optik zwischen Amy Winehouse und GIRLSCHOOL, die musikalisch mächtig einen auf MOTÖRHEAD-meets-RANCID machen. Das war's eigentlich. Nicht mehr und nicht weniger. Wer Bock auf so etwas hat, macht mit dem CIVET-Zweiwerk "Hell Hath No Fury" zumindest keinen dramatischen Fehler.
Hier nun also die etwas längere Fassung: Die Wurzeln der CIVET-Ladies liegen definitiv im harten, rauen Punkrock mit metallischer Kante. Entsprechend verkaufen sie sich auch gerne als Riot Girls. So sei es denn. Die Musik klingt jedenfalls schön nach Whisky, Kippen und jeder Menge Schmutz unter den abgebrochenen Fingernägeln. Der enorm wuchtige, schnurrende, fett groovende Gitarrensound ist eigentlich das Beste an "Hell Hath No Fury". Die Songs selbst treten ordentlich Popo und sind aufgrund ihrer Eingängigkeit und dem hohen Mitgröhl-Potential 100% partytauglich. Live machen CIVET bestimmt ordentlich was los.
Wer also dringend was Dreckiges, Heftiges zum gedankenlosen Abrocken braucht, kann sein Bier schon mal kalt stellen, während er sich ein Exemplar von "Hell Hath No Fury" besorgen geht. Alle anderen sollten mit Vorsicht an diese Scheibe rangehen, denn die 13 Songs nutzen ziemlich schnell ab, weil es ihnen an etwas Besonderem, etwas Bleibendem fehlt. Die Melodien sind sehr einfach gestrickt, das Riff-Muster wiederholt sich oft und die Hooklines versetzen mich bis auf wenige Ausnahmen nicht unbedingt in Raserei. Meine Lieblingslieder sind der Opener 'Alibis', der Lemmy und Mannschaft durchaus das Wasser reichen kann, sowie die schnellen, wilden Hymnen '1989' und 'You Got It'. Gegen Ende des Silberlings wird's dann aber endgültig ermüdend, weil arg monoton.
Unterm Strich keine klare Kaufempfehlung also für "Hell Hath No Fury". CIVET müssen definitiv mehr in ihr Songwriting und dafür vielleicht weniger ins Styling investieren, um qualitätsbewusste Fans zu überzeugen. Diese Platte wird wohl eine Randnotiz im Geschichtsbuch des Punkrock bleiben, trotz hohem Energielevel und rotzigem Charme.
Anspieltipps: Alibis, All I Want, 1989, You Got It,
- Redakteur:
- Martin van der Laan