CIVIL WAR - Invaders
Mehr über Civil War
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 17.06.2022
- Oblivion
- Dead Man’s Glory
- Invaders
- Heart Of Darkness
- Andersonville
- Carry On
- Soldiers And Kings
- Warrior Soul
- Andersonville
- Batle Of Life
- Custer's Last Stand
Große Ereignisse werfen ihre nicht Schatten voraus.
Die aus ehemaligen Mitmusikern von SABATON bestehende Band CIVIL WAR ist keine unbekannte in der Szene. So existiert die Band, in verschiedenen Besetzungen, schon zehn Jahre. Ihr letztes Album "The Last Full Measure" ist vor sechs Jahren erschienen, seitdem ist es still um CIVIL WAR geworden. Mit "Invaders" liegt nun das vierte Album vor, welches via Napalm Records veröffentlicht wurde. Auch mit Abstand kann man sagen, dass die Band nicht so richtig weiß, wo sie hin will.
Dafür ist das Potpourri zu wenig ausgewogen und das Ganze wirkt nicht zu Ende gedacht. Will sagen, es fehlt den meisten Kompositionen an wichtigen Dingen wie Arrangement, eingängigen Hooklines oder auch einfach an einprägsamen Licks. Das omnipräsente Keyboard macht das Ganze dann auch nicht wirklich besser. Es fehlen einfach, trotz des vielen Pomps, die richtigen Ohrwürmer. Da ist es auch bezeichnend, dass die beste Nummer der Scheibe der Bonustrack 'Custer’s Last Stand' ist. Das sagt schon eine ganze Menge über das Album aus. Vielleicht tue ich der Band einfach unrecht, aber ich habe das Gefühl, dass CIVIL WAR sich hier und dort gerne bedient und die Ideen aber nicht zu Ende ausbaldowert. An der einen Stelle denkt man, es geht in Richtung KAMELOT, dann wieder fühlt man sich an NIGHTWISH erinnert, nur um hinterher im Nachlass von SABATON zu landen. Dabei haben wir es aber nicht mit Klonen zu tun, die kein eigenes Material haben, beziehungsweise nur abkupfern. Dafür sind die Leute von CIVIL WAR zu sehr musikalische Profis, die eigentlich genau wissen, was sie tun. Zumindest sollte man das meinen.
Es ist einfach schade, wie nach einem richtig guten Karrierestart schnell auf den kommerziellen Zug aufgesprungen wurde und man nun zum Einheitsbrei der Szene gehört. Das mag hart klingen, aber so ist nun einmal der Eindruck, der entsteht, wenn man sich "Invaders" anhört. Dabei hat das Album viel Potential, auch von den textlichen Themen her. Hier ist man nicht so eingefahren, sich nur auf Weltkriege zu beschränken, sondern auch andere Themen in seinem Repertoire zu berücksichtigen. Aber auch musikalisch hat CIVIL WAR einige interessante Ansatzpunkte, wie in 'Heart Of Darkness', das in der Strophe auch einwandfrei zu KAMELOT gehören könnte, im Refrain aber abbaut und den tollen Spannungsbogen, bzw. die Qualität der Strophe nicht mehr erreicht. Der Titeltrack kommt bspw. recht zügig und ungestüm daher. Sowas hält ebenfalls den Spannungsbogen hoch, da interessant und abwechslungsreich. Es gibt natürlich noch einige Beispiele mehr, wie 'Carry On', aber insgesamt ist das zu wenig.
Unter dem Strich steht ein Album, das nicht Fisch, nicht Fleisch ist. Zwei herausragende Songs sind noch immer kein Beleg für einen Arbeitsnachweis. Wer die Band gut findet kann sich sicherlich auch mit dem neuen Material anfreunden. Wer aber mehr will als eine einheitliche Produktion und beliebiges Riffing, wird hier nicht glücklich werden. Die Anspieltipps ergeben sich aus dem Text.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Colin Büttner