CIVILIZATION ONE - Revolution Rising
Mehr über Civilization One
- Genre:
- Power Metal/Hardrock
- Label:
- Metalheaven
- Release:
- 29.06.2007
- Celestial Sunrise
- Life Of Agony
- Legends Of The Past (Carry On)
- The Lost Souls
- 16
- Sacred
- Welcome To Paradise
- Wishing Well
- Dream On
- Time Will Tell
Wie eine fernöstliche Sitar hören sich die ersten Klänge des Debutalbums von CIVILIZATION ONE an, und das passt gar nicht mal so schlecht, haben wir es doch bei den Musikern neben Italienern, Franzosen und Brasilianern auch mit Künstlern aus Sri Lanka zu tun. Das allein ist für den Metal schon ungewöhnlich, umso mehr, dass sich hier eine solch internationale Combo aufschwingt, eine Form von Power Metal zu kreieren, die man eher aus Skandinavien, Deutschland oder - denkt man an RHAPSODY OF FIRE - auch aus Italien kennt.
Denn von dieser Stilrichtung sind CIVILIZATION ONE wohl am meisten geprägt, wenn sie sodann nach der erwähnten Einstimmung mit 'Life Of Agony' beginnen, das gleich druckvoll und melodiegetragen ins Ohr geht. Track drei, 'Legends Of The Past (Carry On) steht dem in nichts nach, beginnt mit einer bombastischen Eröffnungssequenz und ergießt sich dann in einem schwungvollen Refrain a la EDGUY oder anderer genreverwandter Helden. Der Unterschied? Das Gitarrensolo lässt eher Anklänge an Hardrock erkennen, ebenso Track vier mit dem Titel 'The Lost Souls', bei dem man zwischenzeitlich AXEL RUDI PELL vor dem geistigen Auge vorbeimarschieren sieht. Track fünf, schlicht betitelt mit '16' beginnt dann mit einer richtigen Metalgitarre, verwirrt hingegen sogleich wieder, da sich nach wenigen Takten eine hier zunächst unpassend erscheinende Grunzstimme mit Death-Metal-Charakter einschleicht, die sogleich wieder von orchestralen Melodiebögen eingeholt wird. Daran muss man sich doch etwas gewöhnen, entdeckt sodann jedoch durchaus den Reiz der Sache. 'Welcome To Paradise' klingt - nicht nur hinsichtlich des Titels - wiederum ein wenig nach HAMMERFALL, was jedoch nicht die Lust an der schwungvollen, eingängigen Rocknummer nimmt. Im Übrigen werden wir auch hier in der Mitte des Stückes wieder mit den überraschenden Growls wachgerüttelt und wundern uns über diese sonderbare Komposition. Auch mit einer Ballade können CIVILIZATION ONE aufwarten und präsentieren 'Dream On', das allerdings ein bisschen zu pathetisch daher kommt, um volle Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das gelingt dann aber noch einmal 'Time Will Tell', das - wenn auch sehr abgekupfert bei RHAPSODY OF FIRE - temporeich und mit eingängiger Melodieführung mitreißt.
Insgesamt zehn Stücke bieten die internationalen Debütanten auf und erreichen immerhin, eine unterhaltsame Scheibe auf soundtechnisch ansprechendem Niveau produziert zu haben.
Der Mangel, wenn man es denn als solchen bezeichnen will, liegt darin, dass man doch reichlich oft dem Schon-gehört-Effekt ausgesetzt ist. Wenn CIVILIZATION ONE nicht das Schicksal erleiden wollen, dass man sich statt ihrer Scheibe lieber die der Originale kauft, die hier so deutlich zur Orientierung gedient haben, sollten sie künftig ihre Trademarks etwas besser herausarbeiten und sich vielleicht mehr auf die Fusion von Power Metal und Death Metal konzentrieren. Das gibt es noch nicht so oft ...
Anspieltipps: Life Of Agony, 16, Time Will Tell
- Redakteur:
- Erika Becker