CLEAVER - No More Must Crawl
Mehr über Cleaver
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Klonosphere Records
- Release:
- 06.05.2022
- Desperate
- Dressed In Sorrow
- Sunset
- Inner Voice
- The Plight
- Thudding Stares
- Kyg
- Light On
- No More Must Crawl
- Grief
Oldschooliger Hardcore mit zu vielen Krachausbrüchen.
"Back to basics" wäre wohl die treffendste Phrase, die ich zur Beschreibung von CLEAVER und ihrem Debütalbum "No More Must Crawl" heranziehen würde. Drei Musiker aus der französischen Stadt Meuse, ein Bass, eine Gitarre, Gesang und Schlagzeug und dazu eine gehörige Portion Wut im Bauch, fertig ist das Grundgerüst für eine metallisch angehauchte Hardcore-Abreibung der besonderen Art.
Den von der Band selbst genannten Vorbildern CONVERGE und POISON THE WELL machen die drei Franzosen schon direkt im wuchtigen Opener 'Desperate' alle Ehre. 'Dressed In Sorrow' knallt mit seinen taumelnden Gitarren-Riffs sogar noch druckvoller aus den Boxen, während sich Basser Franck Fortina die Seele aus dem Leib brüllt. Nach diesem mehr als eindrucksvollen Beginn überspannt das Trio mit 'Sunset' den Bogen dann aber doch ein wenig, denn mit atonalen Gitarren und gewöhnungsbedürtiger Songstruktur ist die Nummer in meinen Ohren doch eher ein Ausfall und demonstriert ein Problem, das durchaus einige Kompositionen auf "No More Must Crawl" befällt. Ab und zu wollen Franck, Mathis und Léo-Paul einfach ein wenig zu viel und verlieren sich in wilden Noise-Experimenten wie etwa in 'Kyg' oder 'Thudding Stares', was bei mir durchaus den Hörgenuss schmälert. Auf die Spitze treiben es die Jungs sogar in 'Light On', das einfach nur als weißes Gitarren-Rauschen über Hörer und Hörerinnen hinwegrauscht und eine Minute und vierzig Sekunden der sowieso schon extrem knapp bemessenen Spielzeit verschwendet.
Highlights gibt es trotzdem noch ein paar zu vermelden, denn gerade das getragen beginnende 'Inner Voice', das sich zum Ende hin zu einem richtigen Riff-Gewitter aufschwingt, und 'The Plight' überzeugen auf ganzer Linie und liefern beste Hardcore-Unterhaltung. Insgesamt ist "No More Must Crawl" dann auch ein durchaus ordentlicher Einstand, gerade wenn man bedenkt, dass die Franzosen hiermit ihr Debüt auf "Albumdistanz" abliefern, wobei die Scheibe mit etwas über 28 Minuten auch nur so gerade aus einer üblichen EP-Spielzeit herausfällt. Etwas mehr Feinschliff und weniger wilde Noise-Ausbrüche, dann kann es für CLEAVER beim nächsten Mal auch in deutlich höhere Punkteregionen gehen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs