CLEOPATRICK - Fake Moon
Mehr über Cleopatrick
- Genre:
- Indie Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nowhere Special Recordings
- Release:
- 14.03.2025
- Heat Death
- Bad Guy
- Hammer
- Please
- Softdrive
- Chew
- Big Machine
- Sarah
- Fake Moon
- Love You
Die totale Entschleunigung!
Die tatsächliche Schönheit des neuen CLEOPATRICK-Albums sofort zu greifen, entpuppt sich eigentlich als gar nicht so schwierig. Mit den zehn Songs von "Fake Moon" haben die beiden Musiker aus Ontario zumindest eine sehr relaxte Umgebung geschaffen, auf denen sich ein paar sanfte Harmonien ebenso entspannt ablegen lassen wie intime Gesänge und ein Schuss Melancholie. Der greift vor allem dann durch, wenn die Instrumentierung völlig reduziert wird, man sich wirklich nur noch auf leichte Percussions, minimalistische Akustik-Klampfen und den eindringlichen Gesang besinnt und sich von den meist stillen Melodien treiben lässt.
Allerdings besteht hier auch eine gewisse Gefahr, weil "Fake Moon" in der Draufsicht nicht sonderlich beweglich ist und die Kanadier jede auch nur ansatzweise raue Note völlig aus ihrer Musik entfernt haben. Hin und wieder gibt es noch leichte Grunge-Anleihen der Sorte SILVERCHAIR-Ballade, dann wird auch mal ein dezenter Groove angedeutet, aber auch nur geringfügig weiterentwickelt. Denn heuer geht es lediglich um die pure Harmonie und eine durchgängige Entschleunigung, die CLEOPATRICK letztlich auch schnell erzielt, bei der aber eben auch der Umstand im Wege steht, dass gerade auf der Schlusslinie auch mal wieder etwas mehr Dynamik gefragt ist. Auch vor dem Hintergrund, dass gerade in 'Sarah' und 'Love You' noch ein bisschen Bewegung in den Longplayer kommt, bleibt am Ende doch das Gefühl, dass zu wenig explosive Passagen bereitstehen - das trübt den Gesamteindruck dann auch ein wenig.
WAR CLEOPATRICK in der Vergangenheit noch eher im Fuzz-Bereich unterwegs und hat auf der letzten EP noch deutlicher die Gitarre kreisen lassen, klingt "Fake Moon" fast schon besinnlich, ist mit seiner marginalen Instrumentierung eben auch nur ein Fall für die ganz, ganz ruhigen Stunden. Es setzt aber auch eine gewisse Grundstimmung voraus, um voll gepackt zu werden. Und sind die Voraussetzungen an dieser Stelle nicht gegeben, rauscht das Werk in weiten Teilen ohne bleibende Eindrücke am Ohr vorbei. Fakt ist aber auch, dass "Fake Moon" seinen Zweck insofern erfüllt, dass der anvisierte Entspannungsmodus voll und ganz erreicht wird und man sich im Nachhinein wesentlich relaxter fühlt, wenn es gelungen ist, sich auf diese Gefühlslage einzulassen. Aber, und das ist ebenso Fakt, immer wird dies nicht funktionieren - das ist eben das Hinkebein im aktuellen CLEOPATRICK-Kosmos.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes