CLIMAX - Play Some Heavy
Mehr über Climax
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Zero
- Psycho Bitch
- Superheroes
- Demonized
- The Extremist
- Harley Davidson
- Machinery
- Break
- Fly
- War
CLIMAX stammen aus der Schweiz, genauer gesagt aus dem Wallis, und sind seit 1998 aktiv. Wie so viele andere Bands spielten auch CLIMAX zunächst nur Coverversionen, doch irgendwann wurde es ihnen zu langweilig und so beschlossen sie, eigene Stücke aufzunehmen. Die Band hat zwischenzeitlich etwa zwei Dutzend Konzerte hinter sich und seit Mitte Juni ist auch das Debüt "Play Some Heavy" auf dem 'Markt'. Erhältlich ist die Scheibe in den Läden von City-Disc Schweiz, beim CD-Versand Cede.ch oder bei der Band direkt [info@climax-metal.ch]; eine offzielle Veröffentlichung in Deutschland ist bislang noch nicht spruchreif.
CLIMAX steigen mit 'Zero' in das Album ein und legen mit diesem Opener bereits die Marschroute für die nächste Dreiviertelstunde fest. Die Schweizer spielen Heavy Rock, also im Grunde Hard Rock, der aber durchaus auch im traditionellen Heavy Metal verwurzelt ist. Wenn man die Band schubladisieren wollte, dann könnte man sie sehr wohl bei der New Wave of British Heavy Metal einsortieren, aber auch die KROKUS-Schublade wäre sicherlich nicht ganz verkehrt, denn die Nationalität ist keineswegs die einzige Gemeinsamkeit.
Nachdem der Opener bereits mit rockigen Gitarrenriffs und einer entsprechenden Rhythmusfraktion aufwarten konnte, legen die Schweizer bei 'Psycho Bitch' in Sachen Power noch einen Zahn zu. Es gibt hier zwar auch einen ruhigeren Zwischenteil, aber überwiegend wird hier ganz ordentlich gerockt. Konnte Sänger Michael Lagger den vorigen Songs mit seiner rauhen Stimme bereits seinen Stempel aufdrücken, so tut er dies bei 'Superheroes' umso mehr. Der tiefe, druckvolle Gesang passt gut zu den kräftigen Gitarrenriffs, während der stampfende, bang-kompatible Rhythmus das Songgefüge komplettiert.
Mit dem anschließenden 'Demonized' haben CLIMAX dann ihre Band-Hymne am Start - Textzeilen wie "Get me to the top, I wanna rock, never stop, I lose control, I bang my head, heavy metal, I am fed" sprechen schließlich für sich. Auch 'The Extremist' kann - zumindest im ersten Teil - mit ähnlichen Elementen wie sägenden Gitarrenriffs und eingängigen Melodien aufwarten und sich somit im Ohr festsetzen. Der zweite Teil ist dann ausschließlich instrumental angelegt, wobei die Gitarrenfraktion - auch wenn sie nichts Außergewöhnliches bietet - durchaus überzeugen kann.
Der nächste Song, 'Harley Davidson', beginnt - wie sollte es anders sein - mit einem entsprechenden Motorgeräusch, aber damit hat es sich auch schon mit dem Erwähnenswerten, da dieser Song ansonsten lediglich Mittelmaß zu bieten hat. Ähnliches lässt sich auch über 'Machinery' sagen, das mit soliden Hard-Rock-Gitarren und einem durchaus eingängigen Chorus zwar solide Hausmannskost bietet, aber von einem Leckerbissen meilenweit entfernt ist.
Mit 'Break' sind CLIMAX dann aber wieder auf dem richtigen Weg. Ein Spoken-words-Teil ist zwar alles andere als innovativ und der Chorus könnte auch von einer x-beliebigen Glam Rock-Band stammen, aber ansonsten geht dieser Song - insbesondere in instrumentaler Hinsicht - vollkommen in Ordnung. Auch bei 'Fly' gibt es im Grunde nichts auszusetzen, da dieser Song einfach nur Gute-Laune-Rock ist. Die Gitarrenarbeit ist etwas punkig angehaucht, aber das muss sich ja nicht unbedingt negativ auswirken. Den Abschluss bildet mit 'War' dann wieder ein reinrassiger Rock-Song, der noch einmal sämtliche CLIMAX-Trademarks aufbietet, indem erneut recht kraftvolle Gitarrenriffs auf eine eingängige Melodieführung treffen.
Wie sagte der CLIMAX-Songwriter so schön: "Ich habe versucht, dem Hörer nicht zweimal das selbe Stück auf der gleichen CD vorzusetzen". Das ist natürlich richtig, denn identisch sind die Songs auf "Play Some Heavy" nicht, aber teilweise schon sehr ähnlich. Und das ist eben schon der Hauptkritikpunkt an dieser Scheibe. CLIMAX bieten nämlich handwerklich astreine Rockmusik, die auch immer am Heavy Metal schnuppert, und auch die Songs können sich im Großen und Ganzen - von ein paar schwächeren Exemplaren mal abgesehen - durchaus hören lassen. Wenn die Schweizer nun noch an der Abwechslung arbeiten und damit den Abnutzungsfaktor verringern, dann kann man sie ruhig im Auge behalten.
Anspieltipps: Demonized, The Extremist, War
- Redakteur:
- Martin Schaich