CLONECIRCLE - Behind The Wire
Mehr über Clonecircle
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Target Distribution
- Release:
- 23.04.2010
- Behind The Wire
- Undying
- Your Own Worst Enemy
- Thunder And The Rain
- Follow Me
- Obey
- Sweet Impossibility
- Memento Mori
- Disconnected
- Save Me (Not)
- Infinity
Dänischer Industrial Metal mit viel Potential, das man aber leider noch nicht voll auszuschöpfen weiß.
Die Dänen legen uns mit "Behind The Wire" ihr zweites Album vor und präsentieren darauf elf düstere, stark Industrial beeinflusste und mit Electronicaspielerein versehene Metalstücke, die sich überwiegend tonnenschwer im Mid-Tempo-Bereich bewegen und an Bands wie frühe OOMPH!, CLAWFINGER oder auch THE KOVENANT erinnern. Anspielungen auf den Bandnamen verkneife ich mir ausdrücklich.
CLONECIRCLE kennen durchaus die richtigen Komponenten für ihren Sound, aber die richtige Mischung, die Würze und Schärfe fehlen einfach. Das ist richtig fett und groovt ordentlich, was uns das Quartett hier vorlegt, doch mangelt es den einzelnen Songs, trotz gehöriger Sample- und Loopschlagseite, meist an Dynamik und frechen Ideen. Die Klampfen krachen mächtig, typisch stakkato, und die Mid-Tempo-Grooves lassen das Ganze noch gewaltiger aussehen. Leider ziehen die Dänen dieses Stilmittel aber über die kompletten fünfzig Minuten durch, so dass sich schon früh ein wenig Langeweile und mit fortlaufender Spielzeit sogar Unruhe beim Zuhörer einschleicht. Trotzdem besitzen Songs wie 'Disconnected', das Titelstück, die beiden Balladen 'Thunder And The Rain' und das abschließende 'Infinity', der musikalische Bastard aus CLAWFINGER und KORN 'Your Own Worst Enemy' sowie das etwas flottere 'Obey' durchaus ihre starken Momente, was den Eindruck verstärkt, dass hier deutlich mehr drin gewesen wäre.
Sänger Martin Hellgren besitzt eine recht markante tiefe Stimme, die er leider überwiegend für eine Art Sprechgesang einsetzt und erst bei den vielen guten Refrains, die teilweise sogar echte Hooks beinhalten, in vollem Umfang nutzt. Insgesamt ist das aber in den meisten Fällen einfach zu wenig – weder Fisch noch Fleisch. Trotzdem zeigt auch das gesangliche Beispiel, dass CLONECIRCLE durchaus wissen, worauf es ankommt, es nur an der handwerklichen Umsetzung (noch) hapert. Die Produktion ist amtlich, wurde von Starproduzent Jacob Hansen noch einmal verfeinert und auch das Artwork und die Verpackung lassen keine Wünsche offen.
Die Ansätze auf "Behind The Wire" sind richtig vielversprechend, daher sollte jeder Industrial-Metal-Fan die Band CLONECIRCLE ruhig mal selbst unter die Lupe nehmen. Für mich ist das noch ausbaufähig und dürfte in Zukunft gerne noch etwas düsterer und abwechslungsreicher sein.
Anspieltipps: Behind The Wire, Disconnected, Thunder And The Rain
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Chris Staubach