CLOSURE IN MOSCOW - First Temple
Mehr über Closure In Moscow
- Genre:
- Alternative Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Equal Vision Records
- Release:
- 10.04.2009
- Kissing Cousins
- Reindeer Age
- SweetHeart
- Vanguard
- A Night At The Spleen
- I'm A Ghost Of Twilight
- Permafrost
- Deluge
- Afterbirth
- Arecibo Message
- Couldn't Let You Love Me
- Had To Put It In The Soil
Schrägprog für MARS VOLTA-Anhänger
CLOSURE IN MOSCOW ist eine weitere australische, moderne Progressive-Rock-Band, die im Jahr 2009 mit "First Temple" ihr erstes Studioalbum vorgelegt hat. Wobei der Begriff Progressive Rock hier durchaus mit Vorsicht zu genießen ist. So orientiert sich das Quintett doch eher an MUSE, COHEED & CAMBRIA oder THE MARS VOLTA als an SPOCK'S BEARD und IQ.
Zu hören gibt es auf "First Temple" entsprechend zwölf kompakt komponierte Nummern, die vor allem vom etwas schrägen Gesang des Christopher de Cinque leben, der wie eine Mischung aus Claudio Sanchez (COHEED & CAMBRIA) und Cedric Bixler-Zavala (THE MARS VOLTA) klingt. Das dürfte für das ein oder andere Ohr schon sehr anstrengend sein, Fans der beiden Vokalisten aber extrem gut reinlaufen. Sein eigentliches Kunststück ist es aber, relativ eingängige Melodien über stellenweise extrem verschachtelte Songstrukturen zu packen.
Erstes Beispiel dafür ist er Opener 'Kissing Cousins', dessen Refrain durchaus in den Lauschern bleibt. Achtet man aber auf die Gitarren und die Rhythmusarbeit, fallen einem viele liebevolle Details, verquere Takte und freche Ideen auf. Da hört man nicht nur Einflüsse von den oben genannten Bands oder DREDG, sondern gar von RUSH und WATCHTOWER.
Und das kann man so auch auf fast jeden weiteren Song anwenden. Wo man bei PROTEST THE HERO (die insgesamt aber härter agieren) oder THE MARS VOLTA sich die Songs erarbeiten muss und man diverse Spins braucht, um die Nummern zu knacken, schaffen es die Aussies bereits nach zwei, drei Durchläufen ihre Hits im Großhirn zu verankern. Songs wie 'A Night At The Spleen', 'Arecibo Message' oder 'I'm A Ghost Of Twilight' bleiben fixer als fix im Ohr hängen und bieten dennoch ausreichend Tiefe, um für Langzeitvergnügen zu sorgen.
Dafür sorgt vielleicht auch das sehr typisch australische Klangbild, das durchaus Parallelen zu Bands wie DEAD LETTER CIRCUS oder THE BUTTERFLY EFFECT aufkommen lässt, auch wenn diese Bands musikalisch nicht ganz so abgedreht sind.
Man darf gespannt sein, was das zweite Album, an dem die Band gerade arbeitet, bringen wird. Wenn sich die junge Band noch einmal weiterentwickelt und unnötige Klangcollagen wie 'Permafrost' weglässt, dürfte das ziemlich toll werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk