CLOUDBERRY - Graceful & Light
Mehr über Cloudberry
- Genre:
- Independent
- Label:
- Fastballmusic/Neo/SonyBMG
- Release:
- 26.10.2007
- Anything Goes
- Ripcord
- The Paingarden
- HRDFLR
- Not My Idea
- Given Treatment
- Innuendo
- Hits & Hugs
- I Saw Happiness
- Literally
- A Feeling Justified
- Soulflares
- Aftermath
- Zest
Die Neunziger haben uns die ein oder andere "Unsterbliche" herausgegrungt, gepoppt oder genoist. Independent-Musik war schon noch etwas eingegrenzter zu erleben, noch waren wenige Werbespots voll mit Meckis und geschminkten Alternativmädchen, die Joghurts, iPods oder Ausbildungsversicherungspolicen in die Kamera flattern lassen. Warum das so einfällt?
Nun ja, in der Austauschbarkeit der zig Klone der STROKES oder KORN, der HEATHER NOVAs dieser Welt verzweifelt man. Die Videokultur tat das weitere. Stars fallen da im neuen Jahrtausends und des Internets kaum noch auf, sie hat es schwer, die Wahrhaftigkeit, sehr schwer! Aber manchmal scheint dann doch was durch durch den lärmenden, posierenden und philosophierenden Wust. Jemand, der sich auf die eigene Kraft zu besinnen weiß und seine Fähigkeiten in Musik macht.
CLOUDBERRY ist so ein Exempel. Marco Pleil ist mal Vorsitzender des Punk-Kollektivs STRANGE gewesen, auch hier der Anschubser und hat nun zwei Alben Zeit gehabt, stilistische Kehren zu rechtfertigen. Gelungen! "Graceful & Light" strotzt vor Selbstvertrauen mit Zerbrechlichkeit, vor Melodien mit Druck im Spiel. Die Rollläden bleiben zu, um nicht in andere vergleichbare und ausgeblichene Auslagen zu stieren. WEEZER, BLACKMAIL, NADA SURF, NAKED LUNCH und hach ... die eigentlich lange Gilde hervorragender Lauthälse mit Harmoniebestrebungen sind hier trotzdem anzuführen.
Erfrischlich erquickend, wie hier der verkröppelte Stickstam vom Gitarrensong gewischt wird, die Oberfläche eines ehrlichen Geradeausstückes im Kurzformat herausgekratzt wird, unbekümmert gepfiffen wird, um einschmeichelnde Melodeien mit in den Tag zu nehmen. Das Brachial-Pop-Trio hat verstanden, die letzten fünf gitarrenpoppisch mageren Jährchen etwas vergessen zu machen. Hat das Zeug zum Ohrschmalzwärmer. Die Versuche, "beste Stücke" herauszufiltern, enden im Genuss der gesamten Platte. Na gut: 'Ripcord', 'Not My Idea' und 'Innuendo' oder 'I Saw Happiness'.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben