CLOUDS - The Clouds Scrapbook
Mehr über Clouds
- Genre:
- Classic Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Chrysalis
- Release:
- 29.08.2025
- Introduction - Scarpbook
- The Carpenter
- The Colours Have Run
- I'll Go Girl
- Grandad
- Ladies And Gentlemen
- Humdrum
- Union Jack
- Old Man
- Waiter, There's Something In My Soup
- Scrapbook
Die Wiege des Prog Rock?
Mit der Chrysalis-Reverse-Serie möchte das Benelux-Label einige frühe Perlen des Prog und Classic Rocks nach schier unendlicher Zeit noch einmal zugänglich machen und sich dabei bewusst von den vielen Mainstream-Re-Releases früherer Helden distanzieren, sondern ausschließlich Platten aufnehmen, die stilprägend aber kommerziell nicht allzu erfolgreich gewesen sind. Den Auftakt macht "The Clouds Crapbook" der gleichnamigen Briten CLOUDS, denen man nachsagt, einige entscheidende Einflüsse auf das spätere Werk der heimischen Prog-Szene gehabt zu haben. Wenn Größen wie EMERSON, LAKE & PALMER oder YES in diesem Atemzug genannt werden, gilt es natürlich, den Wahrheitsgehalt solch großer Ankündigungen zu überprüfen.
Die 1969 erstveröffentlichte Scheibe hat mit progressiver Rockmusik allerdings noch nicht allzu viel am Hut. Vielmehr konzentriert sich CLOUDS auf die typischen Beats der damaligen Pop-Szene, hat die BEATLES beim Songwriting definitiv immer wieder mal im Auge gehabt und auch so manche Beat- und R&B-Kapelle inspirativ einbezogen, um dieses vielseitige, aber doch hörenswerte Albumprojekt umzusetzen. Auffällig ist lediglich, die vielfältige Verwendung von Orgeln und die unkonventionelle Schlagzeugarbeit, die man hier als ersten Fingerzeig für neue Ideen im traditionellen Rock & Roll-Business werten kann. Ansonsten sind es aber eher die populären Acts jener Zeit, an denen sich CLOUDS anhängt. So etwa die ROLLING STONES in 'Old Man', 'Cream' im bewegten 'Waiter, There's Something In My Soup' oder eben SMOKIE in den vermeintlichen Hitkompositionen in der ersten Albumhälfte ('Ill Go Girl', 'Ladies And Gentlemen') - und natürlich die Fab Four, deren Geist hier über weite Teile von "The Clouds Scrapbook" schwebt und gerade in Sachen Harmonien entscheidend beeinflusst haben dürfte.
Ob dieses Werk tatsächlich so geschichtsträchtig ist, wie man es ihm im Infoblatt nachsagt, sei daher mal dahingestellt. Als inhaltlich überzeugendes Tondokument jener Zeit, welches mit einer Reihe wirklich guter Songs bis heute seinen zeitlosen Charakter bewahrt hat, geht die Platte aber sicher durch. Die klangtechnische Restaurierung tut ihr Übriges dazu, dass ein tolles Werk an der Schwelle zu den 70ern auch heute noch bestens unterhalten kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes