COBRA THE IMPALER - Karma Collision
Mehr über Cobra The Impaler
- Genre:
- Progressive Thrash Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 31.05.2024
- Magnetic Hex
- Godless Beyonder
- Season of the Savage
- Eye of the Storm
- Karma Collision
- My Inferno
- The Fountain
- The Message
- Assassins of the Vision
- Shifting Sands
Eine originelle Band, ein neues musikalisches Rezept, ein zukünftiger Genreklassiker!
Letztes Jahr auf dem SUMMER BREEZE Open Air war die Band eine der großen Überraschungen für mich, denn progressive Klänge sind ja in Dinkelsbühl eher selten zu hören. Zuvor kannte ich die Band nur vom Namen her, seitdem hat mich der Prog-Metal mit Extreme-Metal-Pseudopodien gepackt und schafft das auch wieder mit dem neuen Album!
Bislang hatte man mit "Colossal Gods" ja nur ein Album veröffentlicht und wie man weiß, kann es gut passieren, dass ein Zweitwerk deutlich hinter einem Debüt mit seinen oft gespielten, lange ausgearbeiteten Stücken aufgrund größeren Drucks und geringerer Kompositionszeit zurückbleibt. COBRA THE IMPALER gehört nicht dazu, im Gegenteil, auf "Karma Collission" verfeinern die Belgier ihren Stil noch und übertreffen die Lieder des ersten Albums in jeder Hinsicht.
Das Rezept ist das gleiche, die Band mischt uns eine Mixtur aus Thrash, Prog-Metal und Death Metal an und schafft es regelmäßig, alle Stile problemlos und ohne hörbare Nähte in einem Lied unterzubringen. Selbst eigentlich kaum vorstellbare Kontraste fügen sich oft zu einer Einheit zusammen, wie beispielsweise 'My Inferno', in dem Extreme-Metal sich wohltuend in Melodie auflöst, ohne dass man sich eine andere Kompositionsrichtung vorstellen würde.
Darüber thront der Gesang von Manuel Remmerie, der erstaunlich variabel agiert und zwischen Growls, Shouts und sehr gutem Klargesang zu wechseln vermag. Dabei agiert er heftiger als auf dem Debüt, wechselt häufiger zwischen den Spielarten seiner Vokalakrobatik und nutzt seine Stimme einfach abwechslungsreicher als noch auf "Colossal Gods". Und das zu sagen will schon etwas heißen, denn der Vorgänger war schon nicht leicht verdaulich. Mein Anspieltipp dafür ist 'Assassins Of The Vision', in dem Manuel alle Register zieht.
So schafft es COBRA THE IMPALER, harmonisch angenehmen Prog mit der Urkraft der härteren Metal-Spielarten und dem Riffing des Technical Thrash zu verschmelzen, ohne dass es sich unpassend anfühlt. Das spricht für die kompositorische Stärke der Jungs. Anfangs musste ich mir ein paar Stücke genauer anhören, um den einen oder anderen Ausbruch nachvollziehen zu können, der Widerhaken setzt und die Band weit vom Easy Listening platziert, aber genau wie die Historie der Musiker, die von ABORTED über SOILWORK bis MEGADETH reicht, andeutet, dass hier ganz sicher keine ausgetretenen Pfade verfolgt werden, lösen such auch stilistische Schlenker immer mit einem "Aha-Effekt" schlüssig auf.
"Karma Collision" ist eine monumentale Prog-Metal-Gewalt. Vom komplexen Opener 'Magnetic Hex' über den Hit-Titelsong bis hin zum mit einer schönen Grundmelodie ausgestatteten 'Shifting Sands', das mit seinem komplexen Riffing und Klargesang die Schublade Progressive Technical Thrash öffnet und das Album mit einem positiven Gefühl beendet, ist das Album ein Statement, eine Naturgewalt, oder wie der Promotext sagt: "an earth-shaking event", ja, wahrlich weltbewegend.
Wenn ANACRUSIS auf SYMPHONY X trifft, ATHEIST ein Kind mit SOEN zeugt, EXTOL auf UNEARTH trifft und HAKEN mit MASTODON jamt, muss man einfach dabei sein. Mein bisheriges Jahreshighlight, das ich einfach nicht anders bewerten kann. Anhörpflicht!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger