CODE - Resplendent Grotesque
Mehr über Code
- Genre:
- Black Metal/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Tabu/Soulfood
- Release:
- 26.06.2009
- Smother The Crones
- In The Privacy Of Your Own Bones
- The Rattle Of Black Teeth
- Possession Is The Medicine
- Jesus Fever
- I Hold Your Light
- A Sutra Of Wounds
- The Ascendant Grotesque
Die anglo-skandinavische Band bringt den Black'n'Roll voran und schließt teilweise die ARCTURUS-Lücke im Black-Prog.
Vier Jahre nach dem viel beachteten "Nouveau Gloaming" ist die britisch-norwegische Koproduktion CODE wieder zurück mit ihrem Zweitling "Resplendent Grotesque", welcher dort weitermacht, wo der Vorgänger aufhörte. Im schwedischen Studio Fredman haben die beiden Briten Aort und Kvohst sowie ihr norwegischer Basser Vicotnik (VED BUENS ENDE, DØDHEIMSGARD, MANES u.v.m.), ihrem neuen Scheibchen einen tollen zeitgemäßen Sound verpassen lassen, der allerdings sehr lebendig wirkt und auch diejenigen Schwarzheimer zufrieden stellen wird, die moderner Produktionstechnik skeptisch gegenüber stehen. Als neuer Schlagzeuger wurde übrigens niemand Geringeres als Adrian Erlandsson (ex-AT THE GATES) verpflichtet, und dass dieser nichts anbrennen lässt, wird euch nicht überraschen.
Wird die Band bisweilen zu Recht in die Avantgarde-Kiste gestopft, so möchte ich an dieser Stelle unbedingt betonen, dass ihr euch davon nicht abschrecken lassen sollt. CODE gehen nämlich, trotz allen kompositorischen und spielerischen Anspruchs, nicht verkopft zu Werke, sondern sie schaffen es, gute und eingängige Songs zu schreiben, die mit melodischen Hooks glänzen, die sich einbrennen. Und dennoch sind der Abwechslungsreichtum, die Innovation und der Tiefgang vorhanden, die dafür sorgen, dass sich weiterhin auch Leute für begeistern können werden, die an sich eher wenig mit Black Metal anfangen können.
Das verdankt die Band dem ausgiebigen Einsatz klaren Gesangs, welcher sich mit dem quantitativ reduzierten Keifgesang perfekt ergänzt. Ein Stück wie 'I Hold Your Light' ist beispielsweise fast balladesk und nahezu völlig frei von aggressivem Gesang. Dafür lebt es von spacigen Sounds und einer entrückt verzauberten Gesangsleistung des Herrn Kvohst. Aber auch straighter, rockiger Black Metal ist teil des Codes: 'Possession Is The Medicine' ist zum Beispiel von Anfang an ein sehr mitreißender und eingängiger Smasher in der besten KHOLD-Tradition, der es jedoch nicht versäumt, den speziellen -Dreh auszuleben. 'A Sutra Of Wounds' ist ein unfassbar vielschichtiges Manifest progressiver Klänge, das trotz diverser Passagen extremer Härte so ziemlich jeden offenen Prog-Metal-Fan begeistern müsste. Vielleicht kann man sogar sagen, dass einerseits ihren Teil dazu beitragen, dass der Black'n'Roll nicht nur aus rumpelndem Geschrote besteht, und andererseits einen Teil der Lücke schließen, den ARCTURUS hinterlassen haben. So oder so, "Resplendent Grotesque" ist eine tolle Scheibe, die hoffentlich nicht ungehört in den Regalen verstaubt. Ihr wisst, was ihr zu tun habt, oder?
Anspieltipps: A Sutra Of Wounds, Possession Is The Medicine, I Hold Your Light, Smother The Crones
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle