CODESPEAKER - Scavenger
Mehr über Codespeaker
- Genre:
- Doom / Sludge / Post Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripcord Records
- Release:
- 08.11.2024
- Usud
- Signum
- Rescission
- Hecatomb
- Samsa
- Enso
- Karst
- Verte
Sludge in seiner brutalsten Form.
Intensive und vor allem brachiale Sludge-Walzen brechen über den Zuhörer herein, ein apokalyptisches Post-Metal-Szenario setzt die atmosphärische Basis und das extrem entschlossene Gebrüll versucht an manchen Stellen, den Deckel draufzumaachen: Willkommen in der finsteren, nihilistisch geprägten Welt von CODESPEAKER! Die Truppe aus dem schottischen Edinburgh hält nicht sonderlich viel von lebensbejahender Ausstrahlung und positiver Attitüde, sondern hat sich fest vorgenommen, mit ihrem neuen Album die Hölle über ihr Publikum losbrechen zu lassen. Zumindest wenn man ausschließlich die immense Urgewalt betrachtet, mit der die Band auf ihrem aktuellen Werk auftritt, sollte ihr das in vielen Aspekten auch problemlos gelingen.
Die Intesität ist oftmals am Siedepunkt, diese beklemmende, hinterhältige Stimmung erschlägt einen überfallartig, von der Brutalität ganz zu schweigen, die CODESPEAKER in die acht Kompositionen investiert hat. Doch kann das schon alles sein? Nun, wenn man sich "Scavenger" von der ersten bis zur letzten Sekunde zu Gemüte führt, kann man hier gerade anfangs noch geteilter Meinung sein. Einerseits bricht der doomige Orkan sich hier höchst ambitioniert Bahn und drückt alle Hindernisse problemlos an die Wand, andererseits hat man hin und wieder auch den Eindruck, die Schotten würden es sich manchmal zu leicht machen und immer auf die gleiche Geheimwaffe setzen. Doch die Munition ist vernichtend, die zunehmend stärker invvolvierten Post-Metal-Arrangements sorgen für die nötigen Spannungsphasen, und dank der gelegentlich eingestreuten Akustik-Parts wirkt das Ganze noch explosiver und eben noch einen Zacken brachialer als ohnehin schon.
"Scavenger" ist nichts für zart besaitete Seelen und selbst für Liebhaber krasser Sludge-Attacken eine echte Herausforderung. Doch CODESPEAKER macht das Ganze zu einem durchweg lohnenden Erlebnis, das nicht zuletzt wegen der sich steigernden Variation in der zweiten Hälfte auch nie seine grundlegende Anspannung einbüßt. Nach einigen kurzen Vorstößen binnen der letzten zwei Jahren macht die Band nun ernst und weiß auch um die richtigen Mittel, die ihr eigene Brutalität in starkes Songmaterial umzumünzen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes