CODGERS, THE - Roar EP
Mehr über Codgers, The
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Matchbox Recordings
- What You Are Talking About
- Hear Us Roar
- Feeling Rotten
- Nice Legs
- Welcome To Denmark
- New Rose
Dass es die CODGERS überhaupt erst gibt, verdanken wir laut Promoinfo einem unglaublichen Zufall ("the band evolved by accident"): Bassist Stephan Frenken hatte im April 2002 keine Band. Also gründete er mit den anderen Bandmitglieder kurzerhand eine. Wahnsinn, oder? Eine derart verrückte Geschichte hört man selten.
Abgesehen davon, dass sich die Plattenfirma von THE CODGERS offenbar Gedanken über den Posten des Menschen machen sollte, der ihre Infoblätter verfasst, haben wir es hier mit einer recht talentierten deutschen Newcomerband mit einem Engländer als Sänger zu tun, die mittels dieser Sechs-Song-E.P., betitelt "Roar", einen ersten Eindruck hinterlassen will. Was auch gelingt, denn der Mix aus klar erkennbaren Punkwurzeln und leichten Spuren von Alternative Rock zeigt Wirkung: 'Nice Legs' klingt, als hätten die SEX PISTOLS versucht, einen CHILI PEPPERS-Song zu covern und leider nur den Gitarristen von SYSTEM OF A DOWN zur Hand gehabt, der Opener 'What Are You Talking About' ist ein einziger Gute-Laune-Highspeed-Adrenalinkick, welcher vor allem durch die herausragende Gitarren- und Bassarbeit seine Wirkung bekommt, beim Highlight 'Feeling Rotten' weiß man relativ schnell, auf wen dieser Song schon titeltechnisch anspielt und auch der Rest rockt und rollt so groovig und melodiös vor sich hin, dass man durchaus Lust bekommt, die Luftgitarre aus dem Schrank zu holen und ein bisschen zu den schweinegeilen Soli zu posen. Einzig 'Welcome To Denmark' mag nicht so recht zünden, da in selbigem Stadion-Mithüpfer-Track zu viele schauderhafte Assoziationen an Pop-Punks à la THE OFFSPRING geweckt werden.
Solides Debüt im oberen Mittelfeld, welches durchaus das Potenzial von THE CODGERS für die Zukunft unterstreicht und wieder einmal beweist, dass auch hierzulande noch talentierte Bands existieren. Ich warte gespannt auf das erste richtige Album dieser Jungs. Dann aber bitte noch ein kleines bisschen mehr Abwechslung im Songwriting und –aufbau, falls man das von Punks heutzutage verlangen darf.
Anspieltipps: Feeling Rotten, Nice Legs
- Redakteur:
- Sebastian Baumer