COHEN, ERIK - Live aus der Vergangenheit II
Mehr über Cohen, Erik
- Genre:
- Deutschrock
- Label:
- RYL NKR Recordings
- Release:
- 05.09.2025
- Reeperbahn
- Wölfe
- Lokomotive
- Bomberjacken
- Diamant
- Schleswig-Holstein
- Millionenstadt
- Junger Matrose
- Club Pinasse
- Stadt
- Stadion
Live-Best-Of aus dem Studio Teil zwei.
Ein Projekt wie "Live aus der Vergangenheit" erschließt sich mir nicht wirklich; ERIK COHEN und seine Mitmusiker haben sich ein weiteres Mal im Studio verbarrikadiert, um einige Hits aus der jüngeren Bandgeschichte mit einem schmutzigeren Live-Sound noch einmal neu und im (vermeintlichen) First Take einzuspielen, jedoch hätte man eigentlich erwartet, dass der raue Charme der mittlerweile recht vielen Solonummern ohnehin schon in der ursprünglichen Fassung hätte gegeben sein sollen - mal ganz davon abgesehen, dass ein echtes Live-Werk von einer der letzten Tourneen sicherlich mehr Sinn gemacht hätte.
Dass Cohen mit Nummern wie 'Reeperbahn', 'Bomberjacken' und 'Junger Matrose' nämlich nicht nur die Bühnen in seiner geliebten Heimatstadt Hamburg zum Brennen bringen kann, ist unbestritten und wurde in den letzten Jahren auch schon oft genug bewiesen. Warum also nicht auch die Aufnahmegeräte bei einer der Shows mitlaufen lassen, um die Clubatmosphäre eines schwitzigen Gigs direkt einzufangen? Das erklärt sich irgendwie nicht.
Andererseits ist "Live aus der Vergangenheit II" auch eher als Geschenk an die treuen Fans gedacht und wird letztlich auch nur in einer streng limitierten 500er-Auflage publiziert, digital gar überhaupt nicht verfügbar sein, so dass die Zielgruppe hier eher die Die-Hard-Gemeinde ist. Und das geht dann auch in Ordnung, denn das Songmaterial dieser zweiten Best-Of-Ausgabe macht samt des etwas raueren Endmixes definitiv Spaß und auch echt Lust auf die anstehenden Shows, die Cohen ganz in das Zeichen dieser Platte gesetzt hat - denn dort wird der SMOKE BLOW-Frontmann sicherlich ein weiteres mal klarstellen können, dass er als echte Rampensau den Rock'n'Roll in allen Zügen lebt und atmet. Und wer weiß, womöglich wird es im Anschluss ja tatsächlich auch mal eine richtige Live-Scheibe geben. In meinen Augen scheint dies nämlich allemal sinnvoller, als weiter in der Vergangenheit zu kramen und bestimmte Songs, so gut sie auch sein mögen, noch einmal neu einzuspielen und dabei die Originale gewissermaßen in Frage zu stellen!
- Redakteur:
- Björn Backes