COLDCELL - Age Of Unreason
Mehr über ColdCell
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AOP (Edel)
- Release:
- 26.07.2024
- Hope And Failure
- Dead To The World
- Left
- Solidarity Or Solitude
- Meaningless
- Discord
- Sink Our Souls
Konsolidierte Schwarzmalerei.
Die Schweiz ist quantitativ nicht unbedingt als Hotspot für Black Metal bekannt. Neben SCHAMMASCH und BØLZER (so man sie denn im Black Metal verorten möchte) gefällt mir der Output von COLDCELL am besten. Die seit 2012 bestehende Truppe bringt mit "Age Of Unreason" ihr fünftes Album an den Start. Und so viel sei vorweggenommen: Spaß hat man damit nicht immer.
Dieser Umstand ist nicht in der fehlenden Qualität begründet, sondern in der Veranlagung der Musik COLDCELLs. Die sieben Songs bieten eine düstere Symbiose aus niederschmetternder Musik und noch niederschmetternderen Texten. Was bei MGLA, deren Vorbild die fünf Musikern nach wie vor folgen, das Potenzial dazu hat, einem den Tag zu versauen, nutzt hier dieses Potenzial voll aus. Zwar wird beispielsweise mit 'Dead To The World' (mit dem gleichnamigen NIGHTWISH-Song hat das natürlich nichts zu tun) auch Abwechslung bei der Gitarrenarbeit geboten, die Gangart bleibt aber dieselbe. Das ändert sich mit dem Gastgesang der schweizerischen Singer-/Songwriterin Ines Brodbeck (INEZONA), mit deren Hilfe die Atmosphäre schon Post-Punk-artige Vibes bekommt. Das Experiment ist dabei genau so gelungen wie der klassische Black-Metal-Anteil, der uns bei 'Discord' die Ohrhaare massiert, ehe die Band sich mit dem stampfenden und drückenden Schluss-Track 'Sink Our Souls' noch für das Vorprogramm von TRIPTYKON bewirbt.
"Age Of Unreason" zeigt COLDCELL in guter Verfassung, aber deutlich weniger ungestüm als noch auf dem Vorgänger "The Greater Evil". Fans der Band dürfen bedenkenlos zugreifen, Neulinge gönnen dem Katalog der Truppe vielleicht erst einmal einen Rundflug.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher