COLD EXISTENCE, THE - Sombre Gates
Mehr über Cold Existence, The
- Genre:
- (Melodic) Death / Black / Thrash Metal
- Label:
- Kolony Records / Rough Trade
- Release:
- 13.03.2009
- Oracle
- Heretic
- Corruption
- Purgatory
- Ruins Of Despair
- Apocalypse
- Spawn Of Evil
- Crawling
- The Hellfire
- Madness
- Utopia
- Seeds Of Aggression
- Forsaken
- Wrath Of Sekhmet
Bösartig, aber dennoch ausreichend melodisch; brutal, zugleich aber doch auch harmonisch - so klingt "Sombre Gates", das aktuelle Werk der aus Göteborg stammenden Formation THE COLD EXISTENCE, das sich als "Rübenabschrauber" der Sonderklasse entpuppt.
Obwohl THE COLD EXISTENCE aus Göteborg stammen und bereits seit gut zehn Jahren aktiv sind, konnte es diese, im Moment als Quartett agierende Formation bislang nicht schaffen, auch nur annähernd in jenem Ausmaß bekannt zu werden, wie unzählige andere Bands aus ihrer Heimatstadt. Zwar konnte man für die ersten Demos, die 2005er EP "Beyond Comprehension" und auch für das erste Langeisen "The Essence" im Jahr 2006 durchaus passable Kritiken einheimsen, doch viel mehr war bislang für diese Schweden noch nicht drin.
Zugegebenermaßen machen es THE COLD EXISTENCE ihren Zuhörern aber auch nicht ganz so einfach, denn in ihrem Sound kann man zwar sehr wohl Anteile aus ihrer Heimat ausfindig machen, aber diese stellen einen nur geringen Anteil des Gesamtklangbildes dar. Die Jungs rund um Mastermind Jan Sallander, der neben der Gitarre auch das Mikro in Besitz genommen hat, lieferen ein fulminant intoniertes und derbes Metal-Gebräu ab, das neben Assoziationen zu den großen Namen des melodischen Todesbleis aus Göteborg, in erster Linie Erinnerungen an Großmeister des eher griffigen Elch-Tods wie HYPOCRISY hervorruft.
Auf Grund der Bösartigkeit und des zeitgleichen hohen technischen Anspruchs könnte so manche Passage von "Sombre Gates" gut und gerne auch polnischer Provenienz sein, wodurch die bisher eher geringe Massenkompatibilität dieser Truppe zumindest einigermaßen erklärt sein müsste. Man stelle sich einen räudigen und bissigen Bastard aus BEHEMOTH, Peter Tägtrgrens Hauptbetätigungsfeld, VADER und den frühen AT THE GATES vor und kann sich in etwa sein Bild davon machen, womit man es hier zu tun bekommt. Weiter sind einige Fragmente zu erkennen, für die wohl Bands wie NILE Pate gestanden haben, aber auch der pechschwarze Metal der frühen DISSECTION hat seine Spuren auf "Sombre Gates" hinterlassen.
Garniert wird die Chose von Jan und seinem Leadaxtmitstreiter Robert Persson von vereinzelten, aber ungemein wirkungsvollen Thrash-Riffs, die wahlweise an den alten Mille oder aber an das Duo Hannemann/King erinnern. Dazu passend kommt auch der Gesang von Jan immerzu bösartig gebellt aus den Boxen. Vom derben Shouting, bis hin zu gelegentlichen Growls reicht sein Spektrum, wobei er zumeist sehr aggressiv klingt, es diesbezüglich aber niemals übertreibt.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass THE COLD EXISTENCE alles richtig gemacht haben, denn das Riffing kommt prägnant und messerscharf, Harmonien und Melodik gehen Hand in Hand mit brutaler Bösartigkeit und auch das Drumming wirkt wie aus einem Guss und kommt punktgenau auf den Hörer zu. Ergänzend sei noch angemerkt, dass Andy La Rocque den Burschen, wie schon in der Vergangenheit mehrmals, erneut produktionstechnisch zur Seite gestanden ist und durch sein Mastering für entsprechenden Sound zu sorgen wusste.
"Sombre Gates" wird zwar nicht wirklich zum Chartbreaker avancieren, doch zumindest von der - hinsichtlich der erwähnten Referenzbands gar nicht einmal so kleinen - Zielgruppe, sollte dieses Album als mächtiger Rübenabschrauber freudig in Empfang genommen werden.
Anspieltipps: Heretic, Apocalypse, Crawling, Forsaken
- Redakteur:
- Walter Scheurer