COLD RUSH - The Illness
Mehr über Cold Rush
- Genre:
- Elektro Gothic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Artist Service / Music By Mail
- Release:
- 30.01.2009
- Der Beginn
- Daily Crime
- The Moche
- Fields Of Glass
- Relation With A Lie
- Trust No One
- The Age I wee
- Karmageddon
- Warstomp
- Mental Initiation
- Mental Penitentiary
Ein düsteres Experiment aus München verbindet Elemente aus der Metal- und Elektroschublade - durchaus gelungen!
Ein gipsartiger Totenschädel mit einer Gasmaske auf den Restknochen vor orangenem Hintergrund, verziert mit den Initialen der Schöpfer des zugehörigen Albums - mit dieser alarmfarbenen Provokation schmücken die Münchner Elektrometaller COLD RUSH das Booklet ihrer ersten Veröffentlichung mit dem Titel "The Illness".
Das was hier wenig freundlich an eine untergehende Welt erinnert, kommt auch musikalisch eher bedrohlich daher. Mit insgesamt elf Songs erzeugen COLD RUSH eine überwiegend finstere Stimmung, die das Produkt elektronischer Keyboardklänge vermischt mit rauen Gitarrenriffs ist. Denn das hat man sich auf die Fahnen geschrieben: Die Fusion typischer Gothic-Elemente mit nicht weniger typischen Metal-Elementen. Nichtsdestotrotz überwiegen die synthetischen Klänge, was sich allerdings nicht als Nachteil erweist. Wie so oft bieten sich die zugänglichen Elektrorhythmen an, das Tanzbein zucken zu lassen. Die Tür so manchen Clubs wird sich für "The Illness" daher wahrscheinlich leicht öffnen.
Zu Beginn lassen COLD RUSH unter dem Titel 'Der Beginn' eine Roboterstimme sprechen, die eintauchen hilft in eine unterkühlte Maschinenwelt, die sich in den stampfenden Rhythmen der nächsten halben Stunde spiegelt. Mit 'Daily Crime' entfaltet sich dann ein schwergängiger Gothic-Rock-Song, der trotz seines zähen Dahinfließens durch eine eingängige Melodie überzeugt. 'The Moche' mutet im Anschluss schon bedeutend heftiger an. Hier leiht man sich Elemente aus dem Hardcore und bombardiert des Hörers Ohr insbesondere mit granatenartig scharfen Drums, die dem Song eine erfreuliche Portion Aggressivität spenden. Stimmung aufkommen lässt dann auch 'Fields Of Glass', das mit eingängigem Tempo und gefälliger Melodie zum Ohrwurm gereicht.
Ein bisschen zu dicht am Technosound erscheint mir dann 'Relation With A Lie', bei dem sich die elektronischen Sounds zu einem penetranten Gegluckse auswachsen.
Erfreulicherweise kehrt sich dies beim folgenden 'Trust No One' wieder um, so dass hier die rockigen Riffs wieder deutlich in den Vordergrund treten. An dieser Stelle soll auch der Gesang von Sebastian 'Basti' Müller Erwähnung finden, der sich mit maskuliner Verwegenheit zu behaupten weiß.
Im Großen und Ganzen gelingt es COLD RUSH also recht gut, zwei Stilrichtungen miteinander zu verbinden. Metalfreaks, die Aufgeschlossenheit für elektronische Klänge mitbringen, ohne gleich elfenhaft weibliches Gezwitscher hierzu zu benötigen, sind mit "The Illness" also ebenso gut bedient, wie Gothicfans, denen es beim herkömmlichen EBM zu wenig kracht.
Anspieltipps: Fields Of Glass, Karmageddon
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Erika Becker