COLD YEARS - A Different Life
Mehr über Cold Years
- Genre:
- Punkrock / Stadionrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- MNRK Music Group
- Release:
- 26.04.2024
- Over
- Roll With It
- Radio
- Low Youth
- Goodbye My Friend
- Choke
- Fuck The Weather
- Other Side
- Let Go
- Sick
- Die Tonight
Der nächste Schritt zum großen Stadionrock.
Nach ihrem sehr interessanten Debüt "Paradise" im Jahr 2020 haben sich die Schotten von COLD YEARS 2022 mit Goodbye To Misery" aufgemacht, den Rockolymp zu erobern. Zumindest deutete die poppigere Ausrichtung des Zweitlingswerks darauf hin, umso überraschender beginnt nun ihre neue Scheibe "A Different Live". 'Over' und 'Roll With It' sind vorwärtsgerichtete Punkrocknummern, die mit ihrer Mischung aus Geradlinigkeit und eingängigem Refrain zwar nicht anecken, aber eine Menge Spaß versprühen. Sie stehen ganz im Geiste des Debüts.
Zwickte es bei den ersten beiden gelungenen Songs nur irgendwo leicht im Hinterkopf, kommen mit den folgenden 'Radio' und 'Low' spätestens jetzt Gedanken an die mainstreamigen Radiosongs der modernen GREEN DAY auf. Das Midtempo übernimmt gemeinsam mit hymnisch-pathetischen Refrains die Führung. Das ist nicht schlecht, wirkt aber teilweise beliebig. Leider wird es auch bei den folgenden Tracks nicht anders. Erst 'Choke' rüttelt einen mit seiner Punkrock-Attitüte wieder wach. "Mehr davon!!" möchte man gerne rufen, doch der Ruf wird auf der zweiten Hälfte von "A Different Live" nicht erhört, die Punkrock-Kracher bleiben die Ausnahme. Vor allem das leicht rockige 'Let Go' ergießt sich in endlosen "ohohohoh", die bei mehrmaligem Hören bis an die Schmerzgrenze gehen und zum Nervfaktor werden.
Auffälliger sind dagegen die beiden Balladen. Während 'Other Side' als wunderbare Akustikballade daherkommt, wird in 'Sick' alles aufgefahren, was geht: vom Piano-Intro über Streicher bis hin zur melodramatischen Gitarrenspur. Auf diese Art und Weise hat man COLD YEARS bisher noch nicht hören können. Das Schöne ist, dass beide Lieder auf ihre eigene Art und Weise zu überzeugen wissen und definitiv zu den Highlights der Platte gehören.
Dennoch stehen sie exemplarisch für "A Different Life". Rauhe oder knarzige Töne lassen sich kaum finden. Ebenfalls wirkt die Stimme von Sänger Ross Gordon nicht mehr so markant, sondern deutlich glatter als auf vergangenen Veröffentlichungen. Trotzdem legt er eine 1a-Leistung an den Tag, setzt jedoch mit der Intonation auf die Klarheit der Melodien andere Schwerpunkte als früher. Daran ändert auch die Zusammenarbeit mit Brett Romnes (Produzent) und Rogue Planet Mastering (Master) nichts, die immerhin schon mit deutlich härteren Bands wie A DAY TO REMEMBER, BOSTON MANOR oder THE BRONX Alben produziert und gemischt haben.
COLD YEARS geht konsequent seinen Weg. Album für Album und damit Schritt für Schritt versucht die Band, den Weg in den Rockolymp oder zumindest die größeren Arenen zu finden. Dabei entstehen auf "A Different Life" einige ordentliche, aber zu glattgebügelte Songs. Im Bereich des Mainstream- und Stadionrock werden sie sicherlich ihre Freunde finden. Diese Elemente gab zwar von Anfang an in der Musik der Band, treten nun allerdings vollständig in den Vordergrund. Von der Kraft des Debüts ist dagegen leider nur noch wenig übrig.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann