COLDAWN - ...In The Dawn
Mehr über Coldawn
- Genre:
- Atmospheric (Black) Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 26.02.2018
- Spectral Horizon
- My Escape
- The Essence
- Only Moments
- La primavera no Ilegara esta vez
- ...In The Dawn
- This: Over
- My Destiny
Vielseitig und schön zugleich
Atmospheric Black Metal ist eine sehr dehnbare Bezeichnung, denn es müssen nicht immer epische Orchesterspuren aufgefahren werden,um das Prädikat "großartig" zu erhalten. Manchmal reichen auch nur wenige Elemente, damit ein Werk imposant wirkt – so auch bei "...In The Dawn".
Obwohl es sich hier um die Debütscheibe von COLDAWN handelt, klingt das Duo keineswegs wie unerfahrene Neulinge. Das liegt auch daran, dass beide Herren bereits bei BEYOND THE DAWN und noch anderen Bands tätig waren. Insbesondere ihre Vorliebe, verschiedene Stile bunt durcheinander zu wirbeln, spiegelt sich auf der Scheibe wider, da man an ganz vielen Stellen beispielsweise geschickt Einflüsse aus dem Bereich Postrock mit einfließen lässt. Es gibt für den Hörer keinen eindeutig nachvollziehbaren Faden, denn jeder Song kann mühelos für sich selbst stehen. Dabei experimentieren die Musiker unter anderem mit unterschiedlichen Gesangsarten, die immer wieder vereinzelt eingestreut werden, um entweder einen schönen Kontrast zwischen den schrillen Kreischgesängen und den sanften Klarstimmen herzustellen oder um sie in einem Duett aufeinander treffen zu lassen (‚My Destiny').
Allgemein bauen sich die Lieder sehr langsam auf und sind oftmals mit einem akustischen Zwischenspiel versehen. Egal ob Piano oder Gitarre, die Wirkung ist die Gleiche - sie lädt zum Träumen und Verweilen ein. Für Black Metal wirkt die Musik an einigen Stellen zu seicht bzw. entfernt sich sogar völlig von eben diesem, obgleich mit vielen entsprechenden Elementen gearbeitet wird. Deshalb möchte ich nochmals auf meinen Ausgangssatz zurückkommen, denn auf "...In The Dawn" wird das Genre viel weiter gefasst. Hier treffen keyboardlastige Nuancen aus dem Ambientbereich auf eisig kalte Gitarrenriffs, die erbarmungslos über einen hinweg fegen, aufeinander. Die Übergänge sind stilvoll und gekonnt eingebettet, sodass es im Gesamtkonzept nie zu einem Bruch oder ähnlichem kommt.
Mit einem Durchlauf ist es mit dem Album nicht getan, da sich so viele verschiedene Facetten auf "...In The Dawn" vereinen. Es ist wie eine kleine Schatzsuche, und erst nach und nach erschließt man sich die musikalische Landkarte, die das Duo mit viel Geschick gezeichnet hat.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hang Mai Le