COLDUN - Collapsing Polarities
Mehr über Coldun
- Genre:
- Dark Rock/ Doom Metal/ Folk/ Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Northern Silence / Eyes Like Snow
- Release:
- 14.02.2014
- Collapsing Polarities
- Echoes
- What Stays?
- Relight The Temple Within
- Rise & Fall
- For A Divine Being
Heimlich zum starken Geheimtipp gemausert.
Der Chemnitzer Musiker, der unter dem Namen COLDUN seit nunmehr 20 Jahren aktiv ist, hat es wieder geschafft, in Eigenregie ein Album aufzunehmen. Vorher hat er die sechs eigenen Songs entworfen, eigenhändig eingespielt, eigenstimmig eingesungen und bei den Aufnahmen nur auf die fachlichen Griffe des Lead-Gitarristen Mike Richter zurückgegriffen. Und der hat so einiges drauf, wie zum Beispiel sein Solo in 'Rise & Fall' beweist. Der Mensch hinter COLDUN wirkt wie ein hoffnungsvoller Romantiker... geht das überhaupt?
Auch an dieser Stelle wurde das Debüt "Necessaris? Dubiis? Caritas?" von 2007 sehr lobend erwähnt. Und wer von sich behauptet, seinen künstlerischen Ausdruck unter dem Schirm von Meilensteinen wie "Mandylion" von THE GATHERING oder "Wildhoney" von TIAMAT oder LAKE OF TEARS' "Moons And Mushrooms" zu entwerfen, der muss ein Romantiker sein. Denn: "Doom trifft PINK FLOYD". Auch das Album "Collapsing Polarities" lebt und atmet in größten Teilen von der markanten Singstimme, die sich genau genommen selbst eine lange Reihe herzhafter Melodien geschrieben hat.
Nehmen wir mal das erste, das Titelstück: Leise flimmert die Stimme heran wie eine Nebelwand und verbindet sich mit dem Anschlag der zitternden Echogitarre, bald hat sie sich zu ihrem Motiv gefunden und wird sich bis zum Pathos des Refrains nicht mehr von dem hohen Niveau wegbewegen. Ein Solo folgt, führt das Lied zum Gipfel. Weil das so schön war, wird das Ganze noch einmal wiederholt. Und wir sind froh darüber.
Das Pathos zeigt sich hier als der wuchtige Anspruch, die innere Aufgewühltheit und all die unterdrückten weggeschluckten Brocken herauszulassen. Glücklich, wer das umsetzen kann. Musik als Reinigung. Wer COLDUN einer Weile bei dieser Mixtur aus Doom, Progressive Rock, Dark Rock und Folk zugehört hat, wird in den Sog der Harmonien geraten. Ein Geheimtipp aus Sachsen, der keiner mehr bleiben darf.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben