COLISEUM - No Salvation
Mehr über Coliseum
- Genre:
- Punk / Hardcore
- Label:
- Relapse / Rough Trade
- Release:
- 24.08.2007
- No Benefit
- Defeater
- The Fate Of Men
- Seven Cities
- Profetas
- Shake It Off
- Skyline Fucker
- Funeral Line
- White Religion
- Interceptor
- Fall Of The Pigs
- Believer
- The Burden
Auf Relapse ist in acht von zehn Fällen Verlass, und bei COLISEUM haben die Lärm-Fans einmal mehr nicht danebengegriffen. Das Trio aus dem Whiskey-Staat Kentucky beweist in allen Bereichen Geschmack: Ein riesiger Totenkopf und das völlig zerstörte Kapitol zieren das Cover; Songtitel wie 'Fall Of The Pigs' und 'White Religion' machen klar, dass es in den Lyrics nicht ums Saufen geht; der Bandname ist gleichzeitig die Typenbezeichnung eines Sunn-Verstärkers, den auch THE WHOs John Entwistle benutzte; und an der Merch-Front werden sehr schmucke T-Shirts aufgefahren, mit denen man die Nachbarn oder die Frau an der Käsetheke aufscheuchen kann. Äußerlich ist das vielversprechend, und musikalisch wird's letztlich auch eindeutig unterhaltsam.
Die Jungs vermischen POISON IDEA-Punk und Noise-lastigen, aber nie anstrengenden oder chaotischen Hardcore mit siffigem Rock 'n' Roll. Eine Beschreibung, die eigentlich schon ausreicht, um davon ausgehen zu können, dass "No Salvation" kein Schuss in den Ofen ist. Ein solcher Mix wurde in der Vergangenheit ganz selten mal in den Sand gesetzt, und die Amis wollen keine der unrühmlichen Ausnahmen sein. Angestachelt von Ryan Pattersons leicht heiserem Gebrüll arbeitet sich die Dreierbande durch mächtig unter Feuer stehende Tracks. Einige brennen sogar lichterloh und rutschen als kleine Hits (für 'ne Minderheit natürlich) durch: die nie stumpf ballernden, aber dennoch viel Energie freisetzenden 'Defeater', 'The Fate Of Men', 'Interceptor' oder 'Believer'.
Über die gesamte Laufzeit gelingt es COLISEUM, ihre Old-School-Verbundenheit zu demonstrieren, ohne dabei veraltet zu klingen. Durch die schön krachende und differenzierte Produktion (verantwortlich war CONVERGEs Kurt Ballou, der mittlerweile zu mehr als nur 'ner Alternative gereift ist) sowie die fantasievolle Gitarren- und Schlagzeugarbeit ist "No Salvation" auch für Leute konsumierbar, die mit Hardcore und Punk normalerweise simples Geschepper assoziieren und deshalb gleich die Finger davon lassen. Hier ist mehr gebacken als eine Drum-Figur pro Song und die üblichen drei Akkorde. Zudem transportieren einige Tracks 'ne erfrischende Das-Ende-aller-Tage-Atmosphäre, die der Platte Tiefgang verleiht und ein weiteres Argument für einen Testlauf ist. Cooles Album!
Anspieltipps: Defeater, Interceptor, The Fate Of Men
- Redakteur:
- Oliver Schneider