COLLAPSUS - Shockwaves Of Decline
Mehr über Collapsus
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenveröffentlichung
- Release:
- 16.09.2019
- For A While
- Final Serenity
- A Time To Pass Away
- Let Me Die At Last
Interessantes Debütwerk aus Frankreich mit technischen Einschlägen.
Von den Franzosen COLLAPSUS hatte ich noch nie gehört. Die Vier-Track-EP "Shockwaves Of Decline" ist die erste "richtige" Veröffentlichung nach mehreren Demos und erscheint in Eigenregie. Dabei sind die Jungs schon über 20 Jahre aktiv! Beachtlich. Auf jeden Fall ist die EP mit einem schönen Digi verpackt worden und hat ein farbenfrohes, stimmiges Artwork.
Der technisch angehauchte Death Metal, der laut Band von unter anderem CORONER und DEATH beeinflusst wurde, darf durchaus als amerikanisch-schwedischer Bastard bezeichnet werden, denn auch der schwedische Tod hat hier seine Spuren hinterlassen. Dabei solltet ihr weniger an die großen Alten wie ENTOMBED oder DISMEMBER denken, sondern eher an den noch wirklich bösen Melo-Death von frühen AT THE GATES-Scheiben oder aber an schwarzmetallisch angehauchten Death der Marke DISSECTION. Dass dieser Stilmix nicht gerade ultrakommerziell ist, dürfte jedem Leser schon klar geworden sein. Mir gefällt, dass die Produktion absolut nicht "modern" ist, sondern wirklich klingt wie eine Scheibe von 1996; dabei ist der Drumsound teils aber doch zu dumpf.
Ebenso gefallen mir die melodischen Gitarrenleads sehr, auch wenn ich in den Songs keine echten Hits ausmachen kann. Dafür ist das Songwriting doch noch einen Tick zu bieder. Wer bei vier Songs auf eine Spielzeit von über 30 Minuten kommt, der mag es lang. Und die letzten beiden Songs knacken auch die 10-Minuten-Marke. Also kein Death Metal, der mal flink nebenbei konsumiert werden kann. Ultraprogressiv sind die Songstrukturen aber auch nicht, trotzdem kann man die Einflüsse zum Beispiel von CORONER nicht von der Hand weißen. Technischer Thrash spielt fraglos eine Rolle, auch der Weg zu VEKTOR oder frühen VOIVOD ist nicht so weit.
Insgesamt kann ich dem Werk ein "gut" attestieren, aber nicht mehr. Für ein volles Album wäre sicher noch ein etwas stringenteres Songwriting hilfreich. Für Fans von technischem Death Metal, die es klassisch mögen und auch schwedische Einflüsse nicht ablehnen, empfehle ich aber in jedem Fall mal, sich mit COLLPASUS zu befassen. Die Franzosen machen ihre Sache grundsätzlich schon ganz gut, und wer undergroundig selbst seine EP auf den Markt wirft hat auch etwas Support verdient!
Anspieltipp: Final Serenity.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer