COLOUR HAZE - Tempel
Mehr über Colour Haze
- Genre:
- Stoner/Psychedelic Rock
- Label:
- Elektrohasch / Swamp Room
- Release:
- 01.09.2006
- Aquamaria
- Fire
- Mind
- Tempel
- Gold & Silver
- Earth
- Ozean
- Stratofarm
Sie sind die unbestrittene Nummer eins in Deutschlands Stoner/Psychedelic-Szene. Doch die drei Mannen um Sänger/Gitarrero Stefan Koglek ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, und auch wenn sie ihr Erfolgsrezept grundsätzlich beibehalten, so ist die neue Scheibe "Tempel" weit weg von einem Abklatsch des bisher stärksten Bandalbums und direktem Vorgänger "Los Sounds de Krauts".
Zwanzigminütige Stoner-Orgien sucht man auf dem neuen Rundling vergebens. Irgendwie klingen COLOUR HAZE jetzt reifer und nachvollziehbarer (was wohl für Kiffermucke nicht unbedingt ein Kompliment ist), ein Kumpel meinte, die Band sei "erwachsen" geworden. Auch wenn ich immer noch weit davon entfernt bin, das Album als "kompakt" zu bezeichnen, ist es wohl zumindest ein bisschen gradliniger als frühere Werke.
Es ist hierbei mehr als nur ein loser Einfluss der legendären KYUSS herauszuhören, die Parallelen sind einfach offensichtlich. Mit dieser Referenz im Gepäck, quasi im Fahrwasser von KYUSS, zaubert die Band ein paar herrliche Stücke auf die Platte. Eines ist glasklar: An der musikalischen Klasse von COLOUR HAZE besteht keinerlei Zweifel, und so schaffen die Jungs es spielend, mit ihren schleppenden, einfühlsamen und entspannten Kompositionen zu begeistern. Trotz der größtenteils sehr ruhigen Spielweise werden die lang gezogenen Songs niemals langweilig, diese Kunst beherrschen COLOUR HAZE perfekt.
"Tempel" ist ein Album, in das man sich richtig hineinfressen kann. Die Songs bewegen sich irgendwo zwischen groovig und verträumt, dabei mehr mit unterschwelliger Heftigkeit operierend, wie z.B. im zweiten Teil des Openers 'Aquamaria'. Veredelt wird das Ganze durch den erstklassigen Gesang, der durch verschiedene Effekte sehr vielseitig gehalten wird. Dazu das großartige Geklampfe - Herz, was willst du mehr?
Somit braucht's als Fazit auch keine langen Worte mehr. "Tempel" sollte alle Stoner-Anhänger feucht im Schritt werden und mehr als nur eine Prise Wüstensand ins heimische Wohnzimmer wehen lassen.
Anspieltipps: Mind, Tempel, Earth
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer