COMEDY OF ERRORS - House Of The Mind
Mehr über Comedy Of Errors
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 30.06.2017
- Tachyon
- House Of The Mind
- A Moment's Peace
- One Fine Day
- Song Of Wandering Jacomus
Feiner Schottland-Export.
Das schottische Neoprog-Kommando COMEDY OF ERRORS bleibt fleißig und hebt seit der Neuformation im Jahr 2011 im zwei-Jahres-Zyklus neue Alben auf den Markt. "House Of The Mind" heißt das neueste Werk, das die Band inzwischen auch auf dem renommierten Night-Of-The-Prog-Festival präsentiert hat. Wer die Band bislang nicht auf dem Schirm hatte, neue SPOCK'S BEARD oder natürlich NEAL MORSE mag, könnte mit "House Of The Mind" viel Freude haben. Die GENESIS-Wurzeln des Genres kommen aber auch oft genug durch, was man vor allem den Tasteninstrumenten deutlich anmerkt.
Ein Prog-Album als "fluffig" zu beschreiben, könnte manch Scheuklappenträger als Beleidigung auffassen. Im Falle der COMEDY OF ERRORS soll es aber ein Kompliment sein. Insbesondere der 14 Minuten lange Titelsong schwebt locker fröhlich - fluffig eben - über den Dingen und erinnert in seiner Unbekümmertheit oft an TRANSATLANTIC, die ja den Neoprog-Boom maßgeblich angefeuert haben. Interessanterweise erinnert Sänger Joe Cairney mit seinem sanften Timbre öfter an Roine Stolt, wenn er denn mal zum Mikro greift. Zu sanft ist das Album allerdings nicht geraten. In die traute Harmonie schleichen sich immer wieder kompositorische Feinheiten ein, die aufhorchen lassen. Man nehme nur die disharmonischen Keys, die den Titeltrack so richtig durcheinanderwirbeln und dem Album einen guten Fluss geben.
In dieser experimentierfreudigen Manier gefällt mir COMEDY OF ERRORS am besten. Nett und gefällig gibt es in diesem Genre nämlich an jeder Straßenecke, da darf ruhig mal die unkonventionelle Keule geschwungen werden. Leider hat das Album auch ein paar kitschige Momente (die "düb düdü"-Parts in 'Song Of Wandering Jacomus' beispielsweise), die für meine Ohren etwas zu viel des Guten sind.
"House Of The Mind" ist keines dieser spektakulären, vor Ideenexplosionen nur so strotzenden Prog-Alben. Dafür aber eines, das angenehm zu hören ist und nicht anstrengend wird. Besetzt ist diese Truppe super, vor allem der Tieftöner bereichert mit seinem kontrapunktartigen Spiel die Kompositionen. Ein gutes Album für Genre-Fans.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher