CONCLUSION OF AN AGE - Captains And Kings
Mehr über Conclusion Of An Age
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- Dr. Music Records / Soulfood
- Release:
- 21.07.2017
- Arms Race
- Infinite War
- The Broken Throne
- Captains And Kings
- Days Turn Into Night
- At The Edge
- Tyranny Falls
- Surrounded by Enemies
- Time Collapses
Uff, was ist das?
Seit einigen Jahren gibt es junge Bands, auch erfolgreiche Bands mit Plattenvertrag und Publikumszuspruch, an deren Urteilsvermögen in Sachen Musik man zweifeln muss. Bands, die Lieder ohne eine gescheite Melodie aufnehmen, Gitarristen, die kein Solo auf die Kette kriegen, und Sänger, die nicht singen können. Und nun rotiert "Captains And Kings", der Erstling der jungen deutschen Metalgruppe CONCLUSION OF AN AGE in meiner Anlage, und ich bin verwirrt.
Mangelndes Können beim Schreiben und Spielen ist dem Quintett absolut nicht vorzuwerfen. "Captains And Kings" ist voller großartiger Melodien für Gesang und Gitarren, die Stücke sind stark strukturiert und arrangiert, und die Musiker beherrschen zweifellos ihre Instrumente. Doch dann ist da diese Stimme, die man eher im Pop als im Metal erwarten sollte. Der Sänger kann durchaus die Melodie halten, und beim semiakustischen 'Time Collapses' und dem teilweise ruhigeren 'Days Turn Into Night' zeigen sich seine Qualitäten. Aber die Stimme ist nicht rauh und kraftvoll und hat nicht die Tonlage, wie es bei einem Metalsänger sein sollte, so dass sie sich über weite Strecken wie ein Fremdkörper auf der Scheibe anhört.
Musikalisch hat die Truppe einen modernen, eigenständigen Sound. Einzelne Elemente aus Thrash und Prog werden unangestrengt in die Musik integriert. Gelegentliche Streicher und akustische Gitarren bringen Abwechslung, ohne dem Metal den Biss zu nehmen. 'Infinite War' punktet mit einem eingängigen Chorus, dem prägnanten Bass und nicht zuletzt den Doppel-Leadgitarren. 'The Broken Throne' hat einen poppigen Refrain, was sicher dem Sänger entgegen kommt, wartet dann aber mit einem starken Leadbreak auf. Beim originellen Titelstück treiben sich die Gitarren und Geigen gegenseitig an, während bei 'Tyranny Falls' vor allem die präsente Leadgitarre und das Schlagzeugspiel gefallen. Das Metalalbum jedoch mit der erwähnten quasi-akustischen Schlußnummer, die sich über sieben Minuten hinzieht, auslaufen oder ausplätschern zu lassen, war sicher nicht die beste Entscheidung.
Abweichend von unserer Angewohnheit bei POWERMETAL.de werde ich bei diesem Studioalbum keine Punktewertung vornehmen, weil sich das Nebeneinander großer Stärken und Schwächen auf dieser Scheibe nicht durch eine Zahl ausdrücken lässt.
- Redakteur:
- Stefan Kayser