CONDENADOS - The Tree Of Death
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2017
Mehr über Condenados
- Genre:
- Epic Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Shadow Kingdom Records
- Release:
- 13.01.2017
- Star of Punishment
- The Lamb
- Burn
- Demon's Head
- Sea of Fire
- Marchosias Oath
Reduzierter und fokussierter denn je
Sechs Jahre hat es gedauert, ehe uns diese aus Chile stammende Formation erneut ein Langeisen auftischt. Ein genauer Grund ist nicht bekannt, im alten Klischeebild, dass es Doomer einfach generell eher gemächlich angehen, dürfte in ihrem Fall aber durchaus etwas Wahres zu finden sein.
Die sechs Songs überraschen (?) zunächst einmal auf Grund ihrer eher geringen Laufzeit, schließlich kommt nur der in epischer Breite die Marschrichtung unmissverständlich auf den Punkt bringende Opener 'Star Of Punishment' auf die in dieser Fraktion durchaus üblichen neun Minuten Spielzeit. In dieser lässt uns CONDENADOS jedoch sofort erkennen, dass man sehr wohl hart und intensiv an den Songs gearbeitet hat, denn die auf dem ersten Langeisen "A Painful Journey Into Nihil" noch mehrfach zu vernehmenden eher in Richtung Monotonie tendierenden Riff-Konstrukte sind Geschichte.
Abwechslung und Spannung sind nun angesagt und nicht zuletzt auf Grund des theatralischen Einsatzes von Sänger Fernando Vidal kommen einem mehrfach CANDLEMASS zu "Messiah"-Zeiten, mitunter aber auch DANTESCO in den Sinn. Letztgenannter Eindruck wird durch die bisweilen in der Muttersprache vorgetragenen Texte noch weiter unterstützt, auch wenn Fernando nicht die Ausdruckskraft von Erico "La Bestia" an den Tag zu legen im Stande ist. Ein gewisser "Exoten-Bonus" muss der Truppe dafür aber auf jeden Fall zugebilligt werden.
Das offenbar neu entdeckte Band-Motto sich eher kürzeren Kompositionen zu widmen, steht CONDENADOS generell gut. So lassen beispeilsweise 'The Lamb' oder auch 'Marchosias Oath' nichts vermissen, was ein Doom-Epos zu offenbaren haben muss, auch wenn das Trio mit jeweils nur knapp mehr als fünf Minuten auskommt um für Gänsehaut ohne Ende und schwermütig-melancholische Gefühle zu sorgen.
Wem es also nach Doom in epischer Variante gelüstet, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten, es sei denn, man bevorzugt gediegene Langsamkeit ausschließlich in ausufernd-üppiger Monumental-Version.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer