CONFESS - Revenge At All Costs
Mehr über Confess
- Genre:
- (Groovy) Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rexius Records
- Release:
- 21.01.2022
- Based On A True Story
- Evin
- Phoenix Rises
- Ransom Notes
- You Can't Tame The Beast!
- Unfilial Son
- Megalodon
- Under Surveillance
- Hegemony
- Army Of Pigs!
- I Speak Hate
Verarbeitung eines Traumas
Dass es auch im allgemein als erzkonservativ geltenden Staat Iran Metalbands gibt, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Die beiden Protagonisten Nikan Khosravi und Arash Ilkhani haben sich bereits 2010 daran gemacht, ihren eigenen Sound zu gestalten, der irgendwo sogar die eisige Kälte des norwegischen Düstermetals mit einbezieht. Diese kulturelle Eigenständigkeit wurde ihnen zum Verhängnis und sie wurden daher wegen Blasphemie verurteilt und bestraft. Nach Zahlung einer Kaution sind die beiden Musiker mittlerweile in Norwegen angekommen, wo sie 2018 Asyl erhielten.
CONFESS macht im Prinzip Thrash Metal und vermischt den ursprünglichen Sound mit Samples (für die Arash Ilkhani zuständig ist). Ein schlüssiges Konzept steht damit also. Losgelöst vom Exotenbonus, den es heutzutage per se nicht mehr gibt, könnte sich die Band mit "Revenge At All Costs" also richtig in der internationalen Welt der harten Klänge behaupten. Doch so einfach ist es dann doch nicht immer. Es ist zwar immer wieder schön zu beobachten, dass sich der Thrash Metal über all die Jahre behaupten konnte und eine unglaubliche Anzahl an Facetten entwickelt hat. Die Kunst aber war es von je her, die Songideen in einem eigenen Saft zu schmoren und kurz und bündig mit knackigen Riffs zu punkten. Bei CONFESS klappt dies über weite Strecken ziemlich ordentlich. Die Songs beginnen mit zum Teil sehr gut konstruierten Riffs und auch die einsetzenden groovigen Elemente passen gut ins Bild. Hin und wieder dauert es zu lange, bis man auf den Punkt kommt. Manchmal eiert die Band quasi um ihre eigene Komposition herum und verschenkt den eingangs herausgespielten Vorsprung. Doch unter anderem mit dem Track 'Evin' zeigt man ziemlich deutlich, wo die Reise in Zukunft hingehen könnte (Textlich arbeitet dieser Song übrigens die Erlebnisse um die Inhaftierung herum auf). Die Nummer tritt in den Allerwertesten und offenbart einen dezenten SEPULTURA-Touch, der sich wie ein roter Faden durch die Platte ziehen.
Gute Ansätze sind also da und der eine oder andere Song wird sich noch eine Weile in meinem Player halten. Um aber in der Zukunft auch über die Grenzen hinaus bekannter zu werden, darf gerade in Sachen Songstruktur wohl noch die eine oder andere kleine Schippe draufgelegt werden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens