CONFESSOR - Blueprint Soul (MCD)
Mehr über Confessor
- Genre:
- Technical Doom Metal
- Sour Times
- Hibernation
- Blueprint Soul
Bei dieser selbstfinanzierten Scheibe handelt es sich nun wirklich mal um etwas ganz Besonderes. Über zwölf Jahre nach ihrer letzten offiziellen Veröffentlichung kehren CONFESSOR aus North Carolina mit einer MCD zurück, die drei Stücke enthält, mit denen die Jungs ihren Sonderstatus in der Doomgemeinde untermauern. Während die meisten Doombands sehr straight, teilweise mit einfachen Strukturen arbeiten, bringen CONFESSOR eine Menge ausgefeilter Spieltechnik in ihre vorwiegend langsamen Songs ein.
Besonders das Drumming von Steve Shelton beweist, dass es kein Privileg schneller, technischer Thrash-Metal-Bands wie WATCHTOWER ist, mit atemberaubenden Breaks, Off-beat-Elementen und Fills für heruntergeklappte Kinnladen zu sorgen. Das geht auch ganz hervorragend im getragenen Tempo, CONFESSOR sind der beste Beweis dafür. Diesen technischen Ansatz mit schweren, doomigen Riffs zu einer homogenen Einheit zu verbinden, ist es, was CONFESSOR so einzigartig macht. Mir fällt tatsächlich keine Band ein, die wirklich vergleichbar wäre.
Ein anderer wichtiger Punkt im Gesamtsound von CONFESSOR ist der wirklich einzigartige klagende Gesang von Scott Jeffreys. Seine Stimme ist immer noch eher hoch, aber nicht mehr ganz so hoch wie früher manchmal. Trotz der Höhe und der Klarheit seines Gesangs fühlt man sich nie an irgendwelche Power-Metal-Sirenen erinnert. Der Gesang hat Tiefgang, ist voluminös und vor allem sehr individuell und unverkennbar, was für mich meist der wichtigste Faktor der Sangeskunst ist. Als grobe Vergleichsgrößen seien Robert Lowe von SOLITUDE AETURNUS und im Ausdruck auch ein wenig Eric Wagner von TROUBLE genannt. Die Letzteren könnten auch ein wenig Einfluss auf die Atmosphäre der Stücke von CONFESSOR genommen haben.
Nach alledem möchte ich diese Scheibe jedenfalls den Doomfans unter euch ans Herz legen. Hier werdet ihr die traurig-melancholischen, schweren Klagelieder finden, nach denen ihr sucht. Aber ihr werdet auch aufregende Elemente finden, die ihr in dieser Zusammensetzung nur selten oder gar nie zuvor gehört habt. Zuletzt bin ich mir auch sicher, dass sich auch Freunde technisch anspruchsvoller und in gewissem Sinne progressiver Musik kaum an diesen drei Songs werden satthören können.
Die Scheibe gibt's für 10 US-Dollar direkt bei der Band, besucht einfach ihre Homepage: http://www.confessorband.com/
Anspieltipps: Sour Times, Hibernation, Blueprint Soul
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle