CONJURE ONE - Extraordinary Ways
Mehr über Conjure One
- Genre:
- Pop
- Label:
- Nettwerk / Soulfood
- Release:
- 13.10.2006
- Endless Dream
- Face The Music
- Pilgrimage
- One World
- I Believe
- Beyond Being
- Extraordinary Way
- Dying Light
- Forever Lost
- Into The Escape
Der Kanadier Rhys Fulber ist in der Metalszene vor allem durch seine Produzententätigkeit ein Begriff. So ließ er sich in der Vergangenheit bereits für PARADISE LOST oder WALTARI im Knöpfchendrehersessel nieder, und als FEAR FACTORY-Intimus trug er seinen Teil zu einer Gottplatte wie "Demanufacture" und dem stilprägenden Sound von Burton und Co. bei. Die musikalische Erfahrung, die Fulber bei den Amis in die Waagschale werfen konnte, hatte er zuvor u. a. bei Bill Leebs (nicht ganz unwichtiger) Industrial-Kapelle FRONT LINE ASSEMBLY sammeln können, der er nach einer siebenjährigen Auszeit seit 2003 wieder angehört.
Neben diesen Aktivitäten fand der Soundtüftler auch noch Zeit für Soloprojekte, bei denen er seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Eins davon nennt sich CONJURE ONE, bietet entspannten, sphärischen Pop und ist damit deutlich außerhalb des musikalischen Spektrums, dem wir uns hier hauptsächlich widmen. Nichtsdestotrotz könnten einige Rockfans über den Umweg Steven Wilson Zugang zu "Extraordinary Ways" finden. Wer die Nebenspielwiese des PORCUPINE TREE-Chefs, BLACKFIELD, kennt und schätzt, dürfte keinerlei Probleme haben, Tracks wie 'Pilgrimage', 'Beyond Being', das sehr gelungene und reibungslos in den Bandsound überführte BUZZCOCKS-Cover 'I Believe' (hier strapaziert Fulber höchstpersönlich die Stimmbänder, was die ganze Sache noch näher an Wilson heranrücken lässt) oder 'Extraordinary Way' gut zu finden. Mit flachem Radio-Pop-Gedudel wird man dabei selbstverständlich niemals belästigt.
Über sanften Akustik- bzw. Clean-Gitarren, weitläufigen Soundscapes und relaxten, bisweilen elektronischen Beats liegen die wunderbaren Stimmen von wahlweise Jane (ganz groß in 'Endless Dream'), Tiff Lacey ('Face The Music'; das poppigste Stück der Scheibe), Chemda (veredelt u. a. 'Forever Lost' mit einem tollen Refrain) Joanna Stevens oder Leah Randi, die allesamt auf ganzer Linie überzeugen. Die beiden letztgenannten Damen haben ihre Visitenkarte durch Fulber auch bereits im Rockbereich abgeben können. So erklingt Stevens' Stimme auf PARADISE LOSTs "Symbol Of Life", während die bei einigen Songs auch für den Bass zuständige Leah Randi auf dem immer noch aktuellen "Paradise Lost"-Dreher gesanglich in Erscheinung tritt.
Für beinharte Rocker bzw. Metaller ist "Extraordinary Ways" trotz der Referenzen sicherlich immer noch nichts; Fans der letzten THE GATHERING-Klangtrips, die sich mit etwas mehr Leichtfüßigkeit anfreunden können, sollten sich dieses schöne Album allerdings mal zu Gemüte führen.
Anspieltipps: Extraordinary Way, Forever Lost, Pilgrimage, I Believe
- Redakteur:
- Oliver Schneider