CONSPIRACY (NL) - Reincarnated
Mehr über Conspiracy (NL)
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Pulverised Records
- Virgin's Blood
- Reincarnated
- United In Hate
- Demonic Harmonies
- Carpathian
- Funerary #1
- Collapse Into The WWIII
- Brothers Of Black Metal
Die ersten Lebenszeichen der Black-Metaller CONSPIRACY konnten im Jahr 1988 in der Ukraine wahrgenommen werden. 1990 verließ Bandchef (und mittlerweile scheinbar Alleinunterhalter) Carpathian Wolf die ehemalige Sowjetunion in Richtung Niederlande. Dort brachte er außer einem Demo allerdings nicht viel zustande. Welche wundersamen Umstände nun dazu geführt haben, dass die Highlights der Kompositionen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben, ausgewertet und veröffentlicht werden, ist unklar; überflüssig ist das von einem Dan-Seagrave-Artwork veredelte "Reincarnated"-Album allerdings keinesfalls. Das Karpaten-Wölfchen hat hier ziemlich abwechslungsreiche Melodic-Black-Metal-Tracks verewigt, die von Schwarzblei-Geriffe über Thrash-Ausflüge bis hin zu melodischen Gitarrenläufen und klassischen Euro-Metal-Zitaten einiges bereit halten.
Der Opener 'Virgin's Blood' schickt alle Puristen mit doomigem Beginn, majestätisch voranschreitendem Anschlussteil und durch die Black-Metal-Mangel gedrehten SLAYER-Riffs in Verbindung mit Blast-Geknüppel sofort heulend zurück ins kuschelige Knusperhäuschen in den unendlichen Weiten des dunklen Waldes, wo der verlaufene Kalk umgehend wieder zurechtgespachtelt werden muss. Erfreulicherweise wird mit diesem Abwechslungsreichtum im weiteren Verlauf nicht mehr gebrochen. Und das hat Highlights wie das mit Clean-Vocals aufgepeppte 'Carpathian', 'Reincarnated', das neben einem Gothic-artigen Clean-Gitarren-Beginn coole MAIDEN-Doppel-Axt-Melodien zu bieten hat, und das fast schon als Hit durchrutschende 'Brothers Of Black Metal' (mit BLIND GUARDIAN-Zitaten gegen Ende!) zur Folge. Einzig das Gekeife des Oberverschwörers hätte man nicht nur bei diesen Nummern etwas lauter drehen sollen. Der trotz der stilistischen Offenheit vorhandene Hass-Faktor wird dadurch unnötigerweise reduziert.
Wie ernst es Carpathian Wolf mit CONSPIRACY ist bzw. ob "Reincarnated" tatsächlich als Ausgangspunkt für länger andauernde Bandaktivitäten dienen soll, ist unklar, aber ungeachtet dessen können Fans des älteren CRADLE OF FILTH-Krams auf Empfang gehen. Und vielleicht kommt der Kollege diesmal ja sogar aus der Hüfte und entwickelt den Ehrgeiz, seine Kapelle ein bisschen voranzubringen. Andernfalls hätte man sich die Kohle für Dan Seagrave auch sparen können.
Anspieltipps: Virgin's Blood, Brothers Of Black Metal
- Redakteur:
- Oliver Schneider