CONSTANTINE - Aftermath
Mehr über Constantine
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 31.05.2019
- Bushido
- Hellfire Club
- Press On Regardless
- Another Day
- Holding On 'til The End
- Deliver Us
- Elegy
- War And Pain
Ein tadelloses Sammelsurium
Der umtriebige griechische Gitarrist CONSTANTINE, der sich schon als ehemaliges oder aktuelles Mitglied bei MYSTIC PROPHECY, NIGHTFALL und einigen anderen Kapellen betätigt hat, legt nun sein zweites Soloalbum "Aftermath" vor. Darauf übernehmen mehrere, recht unterschiedliche Gastvokalisten den Gesang. Dementsprechend vielfältig klingt das Album und "deckt das ganze Spektrum des Heavy Metals ab", wie es CONSTANTINE selbst ausdrückt.
Die Scheibe wird durch das Instrumental 'Bushido' eröffnet, technisch einwandfrei gespielten Metal, der zwischen Geschredder nordamerikanischer Schule und melodischen Passagen alterniert. Da sich CONSTANTINE hier mit keinem Sänger arrangieren muss und die übrigen Instrumente seine Gitarre nur begleiten, könnten sich bei diesem Stück seine musikalischen Vorstellungen vielleicht am klarsten äußern. Die Aussage, dass den Hörer hier ein stilistisch breit aufgestelltes Album erwartet, kann vollauf bestätigt werden. Für mein Empfinden wird dabei die Grenze zur Beliebigkeit überschritten.
Das etwas monotone 'Hellfire Club' gibt Björn Strid, der bei so gegensätzlichen Bands wie SOILWORK und dem NIGHT FLIGHT ORCHESTRA aktiv ist, Gelegenheit zu brüllen und zu singen. Das leicht proggige 'Press On Regardless' mit Ralf Scheepers von PRIMAL FEAR, zu deren erweiterter Livebesetzung Constantine kurzzeitig gehörte, ist sicher eine gute Nummer, würde sich aber im Kontext eines passenden Albums besser machen als neben der gefühlig-gefälligen, klavierumperlten Halbballade 'Holding On 'til The End'. 'Elegy' erscheint als eine Kombination aus 80er AOR und modernen Gesangseffekten, wie man sie eher im Nu Metal erwarten würde. Eingerahmt wird dieser Titel zwischen dem orchestralen 'Deliver Us' und dem wirklich gut gemachten Thrash Metal 'War And Pain' mit Schmier (DESTRUCTION) am Mikro.
Nachdem man "Aftermath" angehört hat, fragt man sich: Hat CONSTANTINE so viele unterschiedliche musikalische Ideen und hat er sich jeweils dazu passende Sänger ausgesucht, oder hat einfach jedem kooperationswilligen Sänger eine passende Nummer auf den Leib geschneidert? Handwerklich ist das Album fraglos ordentlich gemacht, und es enthält einige hörenswerte Stücke; neben den erwähnten Empfehlungen ist hier auch 'Another Day' zu nennen. Doch mit seinem willkürlichen Gemenge vermag die Scheibe vermutlich kaum einen Hörer emotional zu berühren.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser