CONTAMINATION - Globus Inversus
Mehr über Contamination
- Genre:
- Thrash Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Release:
- 21.01.2011
- Isolated Fear
- Infected Wound
- Rise Of The Dead
- Human Extirpation
- Morbid Fascination
Debüt-EP der Esslinger Thrash-Death-Metaller mit haufenweise Riffs. Der Underground wie er leibt und lebt.
Aus dem Esslinger Raum kommt das Quartett CONTAMINATION (nicht zu verwechseln mit der Osnabrücker Formation), die uns mit der EP "Globus Inversus" ihren ersten musikalischen Gehversuch vorlegt. Fünf Songs, die allesamt im Thrash Metal verwurzelt sind, darüber hinaus aber eine leicht technische Note besitzen und mit des Sängers wechselhaften Organs zwischen Shouts und Growls auch einen Hauch Todesblei atmen. Das lässt sich schon fast am besten mit DEATH vergleichen. Grundsätzlich nicht schlecht, würde es nicht erhebliche Abzüge in der Ausführung geben.
Ein großes Plus der Schwaben ist das konstante Old-School-Riffing, das vor allem an frühe METALLICA erinnert. Das ist amtlich und definitiv Metal! Trotzdem brauchen CONTAMINATION immer erheblich lang, um auf den viel zitierten Punkt zu kommen. Ein Riff reiht sich an das Nächste und somit entstehen letztendlich überlange Songs, die man in Zukunft aufs Wesentliche beschränken sollte. Die Band selbst formuliert einen progressiven, besser technischen Anspruch an ihre Musik, bei dessen Versuch sich die vier Jungs aber oftmals verzetteln. Nicht jedes Break, jeder Wechsel ist sinnvoll. Man zerstört damit nicht selten den Fluss. Dazu kommt, dass die Musikanten recht unsauber ihre Instrumente eingespielt haben, was mehrfach zu holprigen und hektischen Parts führt. Das groovt nicht, mindert den Hörgenuss und wird auf Dauer auch deutlich anstrengend. Hier sollte man in Zukunft definitiv mehr darauf achten.
Die Akustikeinleitung beim Eröffnungsstück 'Isolated Fear' und das kraftvolle und treibende 'Rise Of The Dead', bei dem es sogar leichte Anzeichen einer gesanglichen Hook zu verzeichnen gibt, können sich in diesem halbstündigen Riffgewitter noch am ehesten durchsetzen. Ansonsten lässt man gelegentlich immer mal wieder kurz aufhorchen, um auch diesen Moment Sekunden später durch ein Break oder einen (ungewollten) Tempowechsel zunichte zu machen. Der Gesang von Gitarrist und Sänger Tobias Berger bleibt über weite Strecken blass und kann zu keiner Zeit irgendwelche Akzente setzen. Schade, denn in dieser Band steckt sicherlich mehr drin. Auch sollte man beim nächsten Mal in der Soloarbeit auf allzu offensichtliche Querverweise zu METALLICA in Sachen Sound und Ausführung verzichten und lieber nach einer eigenen Identität suchen.
CONTAMINATION sind totaler Underground. Für wen es nicht immer eine Hochglanzproduktion und technisch einwandfreie Geschichte sein muss, der kann sich "Globus Inversus" gerne mal um die Ohren blasen lassen. Mir ist das am Ende des Tages aber ein bisschen zu viel Proberaum und zu wenig brachialer Vorschlaghammer.
Anspieltipps: Isolated Fear, Rise Of The Dead
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Chris Staubach