CONTINENTAL - All A Man Can Do
Mehr über Continental
- Genre:
- Rock'n'Roll / Rockabilly
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Flix Records (Cargo Records)
- Release:
- 04.10.2013
- Curious Spell
- Shine
- Downtown Lounge
- Red
- All A Man Can Do
- Hey Baby
- Into View
- Let Me Know
- Wide Open Space
- Dogfight
- Time
- Wrecking Ball
- One Long Hard Broken Dream
- No Reservation
Wenn der Vater mit dem Sohne...
Rick Barton ist das Leben als Familienvater wohl zu langweilig geworden und dem alten DROPKICK MURPHY ist wohl gleichzeitig auch klar geworden, dass sein Sohn Stephen ganz gut Bass spielen kann. Anders kann ich es mir nicht erklären wieso er sonst eine Band wie CONTINENTAL aus dem Boden stampft. Denn "All A Man Can Do" ist ein ziemlich harmloses Rock'n'Roll-Album geworden, das krampfhaft versucht alte Zeiten zu beschwören. Entscheidende eigene Akzente fehlen derweil völlig und Songs wie beispielsweise 'Red' oder 'Shine' setzen sich aus ausgelutschten Versatzstücken zusammen, die man schon eine Billion mal irgendwo gehört hat. Da hilft auch 50er und 60er Nostalgie wie im Titeltrack wenig, das sich krampfhaft mit Country-Appeal und Rockabilly-Romantik versucht über Wasser zu halten, aber kaum noch einen Köter hinter dem Ofen hervorlocken dürfte.
So gerne ich auch handgemachte Musik mit einem Hang zu vergangenen Zeiten etwas abgewinnen möchte, springt hier einfach nichts über. Selten habe ich eine so dröge Produktion vernommen, die nicht mal im Amerika unter Eisenhower für Aufsehen gesorgt hätte. Da hängt die Rocker-Tolle lediglich kraftlos die Stirn herunter und auch die Hüfte schwingt nur knarzig und steif hin und her, wenn man sich einen viel zu gefälligen Rock'n'Roller wie 'Into View' geben muss. Leider finden sich in diesem Machwerk kaum positive Aspekte (außer vielleicht den halbwegs guten 'One Long Hard Broken Dream' und 'No Reservation'), obwohl man manchen Refrains oder Song-Ideen fast mit zustimmenden Nicken begegnen will.
Allerdings fehlt selbst guten Ansätzen wie 'Let Me Know' zu sehr die Energie und die Power, die sie eigentlich ausstrahlen sollten. Ich musste lange mit mir hadern, ob es an meiner Ignoranz liegt oder ob es einfach trauriger Fakt ist, dass CONTINENTAL mit ihrem Debüt einen Griff ins Klo abgeliefert haben. Jedoch komme ich nicht drum herum, letzteres zu konstatieren. Denn die einzelnen Versatzstücke an sich sind gut gemacht. Die Backing Vocals sind fein gemacht, der Gitarresound ist nostalgisch und man nimmt Vater und Sohn ihre Rock'n'Roll-Einstellung auch glaubhaft ab, trotzdem ist "All A Man Can Do" schrecklich langweilig und überrascht so sehr wie die hunderste Wiederholung von "Diner For One". Sorry, aber dieses Vater-Sohn-Projekt ist maximal für die heimische Garage der Familie Barton geeignet.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner