CONTRAST - Charybdis
Mehr über Contrast
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.04.2012
- F 23.8
- Scherbenpalast
- Gaias Hand
- Charybdis
- Chimärenzorn
- Institutionis Pestilentia
- Novum Praeceptum Hominis
- Serenade Der Endzeit
<p class="MsoNormal">Es hätte ruhig mehr sein können/müssen</p>
Als nicht gerade großer Fan solcher Sparten wie Melo-Death und Metalcore wird "Chaybdis" anfangs etwas kritisch beäugelt. Wenn man sich aber derart viel Mühe gibt, wie es die Jungspunde von CONTRAST mit dem Nachfolger ihres 2008er Werkes "Stille" hier tun, dann sollte das definitiv honoriert werden. Wenn sich dazu noch technisch einwandfreies Handwerk, genügend Spielfreude und ein nicht gerade kleiner Touch von Epik, Mystik und Mythologie gesellen, sind das beste Voraussetzungen, auch mir zu gefallen oder zumindest einen ordentlichen Tritt zu versetzen.
Nach einem wunderschönen, atmosphärischen, mit Piano begleitenden Intro, legt der 'Scherbenpalast' wahrlich alles in Schutt und Asche. Die Füße wippen mit, die Air-Drums werden ausgepackt und jeder einzelne Nackenmuskel wird angespannt. Ein tolles Riff – und Drumfeuerwerk, was die Burschen hier gleich am Anfang in Szene setzen. Dieses Erfolgsrezept, gepaart mit genügend Tempowechseln, einer recht aggressiv forschen Grundhaltung und wohlklingenden Melodiebögen, wird auch bei den restlichen Stücken überaus deutlich: Die feine Gitarrenarbeit bei 'Gaias Hand' gefällt, die facettenreichen Vocals kommen beim wohl variabelsten Stück 'Charybdis' bestens zur Geltung, machen das Zusammenspiel zwischen ruhigen, beinah schon friedlichen und demgegenüber wütenden, verspielten Parts noch zunehmend attraktiver und der treffende 'Chimärenzorn' lässt noch mal alle Kräfte mobilisieren. CONTRAST scheinen wohl einen Narren an mythologischen Themen und verspielten Sequenzen gefressen zu haben.
Das mächtige, epische 'Institutionis Pestilentia', bei dem die dezenten Keyboards recht gut zur Geltung kommen, sowie das abschließende 'Serenade der Endzeit' halten diesen ordentlichen Anfangsstandard locker, sodass man nach rund 34 Minuten zu Recht traurig sein kann, die letzten Takte dieser rundum gelungenen CD gehört zu haben. Einzig die geringe Spieldauer entpuppt sich als großer Haken. "Charybdis" ist dennoch mit allen Wassern gewaschen, beinhaltet ungemein viele Überraschungen und Aha-Momente, dürfte für jeden Anhänger der eingangs erwähnten Mixtur eine wahre Wonne sein. CONTRAST besitzen definitiv Potenzial, machen Appetit auf mehr, selbst Schuld also, wenn man diesen Hunger nun in irgendeiner Art und Weise baldigst stillen muss.
Anspieltipps: Scherbenpalast, Chaybdis, Serenade Der Endzeit
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp