COPING METHOD - Where Spirit Meets Bone
Mehr über Coping Method
- Genre:
- Industrial / Nu Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- FIXT
- Release:
- 09.10.2024
- [CM] - document 01 - [ORIENTATION]
- Inhuman
- Hypomania
- Obliterate Me
- Underground
- Erratic Fantasy
- [CM] - document 02 - [EMPTYEYES]
- Closing In
- Nightmare Circles
- Where Spirit Meets Bone
- Trench
- [CM] - document 03 - [MINDNUMB]
- Immunogen
Durchaus spannender Industrial-Einstand.
Wer beim Nashville nur an Country-Musik denkt, der wird von COPING METHOD und dem Erstwerk "Where Sprit Meets Bone" mit krachender Intensität eines besseren belehrt. Das Trio aus dem amerikanischen Musikmekka haut uns in den dreizehn Kompositionen des Debüts nämlich einen wuchtigen Mix aus Elektronik und Schwermetall um die Ohren, dass einem Slide-Gitarren und Südstaaten-Romantik zu keiner Zeit auch nur annhährend in die Hirnwindungen kommen.
Im Gegenteil, der Sound, den Gitarrist und Synthesizer-Magier Jed Stark, Sänger Tyler Simpson und Schlagzeuger Chad Wunderle kreiert haben, klingt geradezu futuristisch und geht weit über das Metalcore-Schlagwort hinaus, das der beiliegende Pressetext als Kategorisierungsversuch bemüht. Viel mehr lässt mich der erste vollwertige Track 'Inhuman' mit seinen wuchtigen Keyboards, massiven Synth-Wänden und stampfen Riffs sofort an Industrial-Kollegen wie ROB ZOMBIE denken, wobei die elektronischen Spielereien bei COPING METHOD noch deutlich mehr im Vordergrund stehen. Angereichert wird der musikalische Cocktail aber noch mit einer mächtigen Portion Nu Metal und ja, auch Metalcore hat hörbar seine Spuren im Bandsound hinterlassen, wobei für mich hier primär die Screams von Tyler und die poppige Eingängigkeit, die im Refrain durchschimmert, die größten Bezüge zum aktuell so populären Genre ziehen. Insgesamt macht das den ersten vollwertigen Track zu einer durchaus interessanten Angelegenheit, die Lust auf mehr macht.
'Hypomania' schlägt musikalisch in eine ähnliche Kerbe, stellt aber vielleicht den Metalcore-Aspekt noch etwas mehr in den Fokus. Erneut deuten sich richtig eingängige Melodien dabei an, werden aber noch nicht restlos konsequent zu Ende gedacht. Deutlich besser funktioniert das mit 'Obliterate Me', mit dem in Sachen Eingängigkeit so richtig der Knoten Platz und das mir mit einem tollen Refrain einen ordentlichen Ohrwurm einpflanzt. 'Underground' setzt da mit melancholischer Stimmung sogar noch Einen drauf, ist der Track doch mit Hit-Qualitäten ausgestattet, die man nicht wegdiskutieren kann. Gleichzeitig erinnert die Nummer mich ein wenig an die KORN-Phase um "The Path Of Totality" herum, was mit dem folgenden 'Erratic Fantasy' noch einmal unterstrichen wird, das schlussendlich das Hit-Dreigespann komplettiert. Gänzlich erreicht wird diese kompositorische Qualität im weiteren Verlauf zwar nicht mehr, aber immerhin 'Nightmare Circles' flirtet noch einmal mit ähnlichen Sphären, während die Spielzeit ansonsten mit soliden, aber eben auch nicht herausragenden Industrial-Metal-Krachern gefüllt wird.
Trotz dieser Ernüchterung zum Ende hin ist "Where Spirit Meets Bone" am Ende eine spannende Platte, die eine frische Band aus Nashville präsentiert, die sich gekonnt zwischen diversen modernen musikalischen Stühlen bewegt und dabei sogar ein paar echte Hits komponieren kann. Mit dem Zweitwerk und etwas mehr Erfahrung in dieser Konstellation könnte uns da in ein paar Jahren ein echter Genre-Volltreffer ins Haus flattern. Aber auch jetzt schon ist der Silberling für Fans dieser Spielart ein Antesten durchaus wert.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs