CORAM LETHE - Heterodox
Mehr über Coram Lethe
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Buil2kill Records / Audioglobe
- Release:
- 04.06.2012
- Hypnomagik
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Technischer Death Metal aus Italien - fast ein großer Wurf.
Die Italiener von CORAM LETHE warten 3 Jahre nach ihrem letzten Album nun mit ihrem neuesten Werk auf: "Heterodox". Geboten wird hier auf dem Boden gebliebener technischer Death Metal.
Erstmal überraschend geht das Album direkt mit einem orientalischen Intro los, das dann jedoch in den von der Band gewohnten technischen Death Metal mündet. Dabei bleibt die Band trotzdem in gemäßigten Regionen verhaftet, weder verschreibt man sich enormer Geschwindigkeit wie zum Beispiel die Kollegen von BRAIN DRILL, noch verfällt man in zu angestrengt wirkende Frickelei, sondern schafft es weiterhin, songdienlich zu bleiben und den Faden nicht zu verlieren. Als durchaus gelungen ist auch die Produktion zu bezeichnen, die klar und druckvoll ertönt, ohne völlig steril und seelenlos zu wirken.
Einen weiteren großen Pluspunkt hätte die Band eigentlich mit dem Gesang einfahren können, meiner Meinung nach sogar müssen, denn die Vocals sind variabel und sowohl bei den tiefen Growls als auch dem leicht Black-Metal-artigen Krächzen oder aggressiverem Krächzen überzeugend. Dieser Eindruck wird aber durch den cleanen Gesang kaputtgemacht, der nicht nur deplatziert wirkt und nicht so richtig in die Songs reinpassen will, sondern auch einfach nicht gut gemacht ist und viel zu künstlich klingt. Dadurch verlieren einige eigentlich gute Songs viel von ihrem Wert.
Sonst gibt es an diesem Album wenig zu meckern, die Riffs sind durchaus abwechslungsreich und erschaffen auch stellenweise sehr schöne Melodien, die Soli sind gelungen, nur wirken manche Songs ein wenig in die Länge gezogen und die wenigen Experimente der Italiener können auch nicht wirklich überzeugen, was vor allem im letzten Song deutlich wird, dessen atmosphärisch angelegter Schlusspart nicht richtig mitreißend wirkt. Aber das sind eher kleine Kritikpunkte angesichts der sonst durchaus unterhaltsam und sauber gespielten Songs.
CORAM LETHE hatten mit dem vorhanden Songmaterial durchaus das Potenzial, ein wirklich gelungenes Album zu erschaffen, denn Schwachpunkte gibt es nicht allzu viele. Allerdings fällt es auch schwer, wirkliche Highlights oder Hits auf dem Album auszumachen, vielen Songs fehlt trotz nur weniger Schwächen nichtsdestotrotz das letzte bisschen, was ganz nette von wirklich guten Alben abhebt. Dazu noch der in meinen Augen deplatzierte und nervige cleane Gesang und es bleibt am Ende ein ziemlich durchschnittliches Album, das zwar durchaus Hoffnung auf das nächste Album macht, welches jedoch nicht völlig überzeugen kann.
Wer aber auf songdienlichen technischen Death Metal steht und bereit ist, sich mit cleanem Gesang anzufreunden - wie man ihn zum Beispiel auch bei Metalcore-Bands wie ALL THAT REMAINS findet -, der kann schon mit diesem Album glücklich werden.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Florian Reuter