CORNELL, CHRIS - Higher Truth
Mehr über Cornell, Chris
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Universal
- Release:
- 18.09.2015
- Nearly Forgot My Broken Heart
- Dead Wishes
- Worried Moon
- Before We Disappear
- Through The Window
- Josephine
- Murderer Of Blue Skies
- Higher Truth
- Let Your Eyes Wander
- Only These Words
- Circling
- Our Time In The Universe
- Bend In The Road
- Wrong Side
- Misery Chain
- Our Time In The Universe (Remix)
Wer kann, der kann.
Er war der Kopf, die tragende Säule und das Herzstück von SOUNDGARDEN und AUDIOSLAVE. Mit bereits vier Soloalben und unzähligen Kollaborationen gehört er nach wie vor zu den gefragten Protagonisten der Szene. Er war eins der Aushängeschilder der Grunge-Phase und konnte, selbst als diese abebbte, an den Erfolg der 1990er Jahre scheinbar mühelos anknüpfen. Nun ist CHRIS CORNELL abermals aus Solopfaden unterwegs und präsentiert uns mit "Higher Truth" sein neues Album.
Zwar habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten zu seinen vorangegangenen Solo-Alben, doch für sich genommen ist "Higher Truth" ein richtig starkes Album geworden. Zum einen glänzt Chris, wie zu Hochzeiten, wieder als exzellenter Songwriter, der es einfach versteht, gute, mitreißende Songs zu komponieren und ihnen mit seinen Texten und kleinen, aber feinen Besonderheiten Seele zu verleihen. Zwar bekommt der Fan mit üppigen 16 Songs die volle Breitseite vor den Latz geknallt, doch durch vermehrt ruhigere und besonnenere Passagen ist "Higher Truth" von vorne bis hinten wunderbar anzuhören. Ein paar Streicher und Piano-Klänge hier, ein paar knackige Percussions und Akustikgitarren dort, zu den letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres passt das neue CHRIS CORNELL-Album wie die Faust aufs Auge.
Über allem thront jedoch dessen Stimme, die ruhigeren Stücken wie 'Josephine', 'Let Your Eyes Wonder' und 'Dead Wishes' enorm viel Charme und Charisma, seinen kleinen Ausflügen in Pop-Gefilde wie 'Out Time In The Universe' oder 'Higher Truth' einen hohen Wiedererkennungswert und locker-flockigen Rockern wie 'Nearly Forgot My Broken Heart' diesen gewissen Glanz der Nostalgie verleiht. Mit 'Murderer Of The Blue Skies' und 'Before We Disappear' hat der gute Chris darüber hinaus noch zwei Lichtblicke auf der hohen Kante, die dem Album einen zusätzlichen Push verleihen und in mir dringend das Bedürfnis auslösen, auch "Carry On" oder "Songbook" eine Chance zu geben.
Fans werden bei einem etwaigen Blindkauf ohnehin nichts falsch machen können. Freunde des poppigen und etwas ruhigeren Alternative Rocks werden auch ihre helle Freude an CHRIS CORNELLs neustem Solo-Erguss haben, da in diesem enorm viel Tiefe steckt. Zwar hätten es zwei, drei Stücke weniger auch locker getan, denn insbesondere 'Only These Words', 'Circling' und 'Misery Chain' wissen nicht so ganz zu überzeugen, doch unterm Strich blickt man in die Sonne, auf die bereits leichte Verfärbung der Blätter, streift seine Herbstjacke an, lehnt sich zurück und kann mit "Higher Truth" sein inneres Gleichgewicht finden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp