CORNERS OF SANCTUARY - Heroes Never Die
Mehr über Corners Of Sanctuary
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- RFL Records
- Release:
- 30.10.2020
- We Never
- Someone Else's War
- The Truth In Lies
- Combat Shock
- Heroes Never Die
- Into The Fight
- I Will
- We Won't Back Down
- Best Of The Best
- We Are The Dead
- Remember The Dawn
- Fight The Good Fight
Hüftsteifer Stampf-Metal aus Pennsylvania. Not my cup of tea ...
Hinter dem Namen CORNERS OF SANCTUARY verbirgt sich eine traditionelle Heavy-Metal-Band aus dem Swing-State Pennsylvania, der dieses Mal zum Glück richtig gewählt hat. Zwischen 2012 und 2018 hat diese umtriebige Truppe sage und schreibe sechs Studio-Alben rausgehauen. Ich muss gestehen, dass die allesamt unter meinem Radar geflogen sind. Entsprechend unvoreingenommen bin ich an "Heroes Never Die" heran gegangen, lediglich ein Blick ins Powermetal.de-Archiv hatte Vorfreude geweckt, weil der geschätzte Kollege Andrae auf dem Vorgänger "The Galloping Hordes" coolen US-Metal gehört haben wollte. Einige Durchläufe später stellte sich dann aber doch Ernüchterung ein. Klar, nach dem Metal-Reinheitsgebot gebraut ist dieser Sound schon, aber bei allem Respekt: Das allein ist lang noch kein Garant für spannende Musik.
CORNERS OF SANCTUARY klingt anno 2020 wie eine Mischung aus B- und C-Ware von JUDAS PRIEST, ACCEPT und ICED EARTH. Erschreckend unkreativ tuckern fast alle Songs im Midtempo durch die Botanik wie ein alter Diesel-Traktor. Ich bin mir sicher, dass es für so einen Stampf-Krampf-Einheitsbrei heutzutage immer noch ein Publikum gibt, vielleicht ein gar nicht mal so kleines. Mir fehlt hier aber jegliche Bweglichkeit, Raffinesse und Inspiration, die Songs wirken wie vom Reißbrett, Überraschungsmomente Fehlanzeige. Manche Hooklines sind so holprig, Drei-Wort-Parolen-Shouting über völlig austauschbarem Wolf Hoffmann-Gedächtnis-Riff, dass sich mir die Fußnägel hochrollen. Zum Glück hat "Heroes Never Die" auch lichtere Momente. Diese heißen zum Beispiel 'We Won't Back Down' oder 'Fight The Good Fight', zwei gelungene Kompositionen, die zumindest Ansätze von Dynamik und Esprit versprühen. Auf der Habenseite verbuchen kann CORNERS OF SANCTUARY zudem ein druckvolles, differenziertes Klangbild (laut Info mastered by Bill Metoyer) und die coole Metal-Röhre von Frontmann Stacey Lee. Wenn man den Mann nur etwas öfter von der Leine lassen würde. Kann ich Mr. Lee mal ein paar VICIOUS RUMORS-Songs singen hören, bitte?
Sorry, Jungs, mich habt ihr mit diesem Album nicht als Fan gewinnen können. Ich bin geneigt zu lästern, dass ich jetzt auch verstehe, warum CORNERS OF SANCTUARY schon das siebte Album vorlegt. Vielleicht sollte man nicht jede halbgare Songidee gleich auf Tonträger bannen, sondern sich etwas mehr Zeit beim Komponieren und Arrangieren nehmen. Noch mal, manchen Menschen gefällt sicher genau diese minimalistische, auf Simples, Bewährtes setzende Heavy Metal-Variante, das ist mir schon klar. Aber mir nun mal nicht.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan