CORONATUS - Lux Noctis
Mehr über Coronatus
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 21.09.2007
- Interrotte Speranze
- Scream Of The Butterfly
- Silberlicht
- Dunkle Blume
- My Rose Desire
- Winter
- Hot & Cold
- Requiem Tabernam
- Ich Atme Zeit
- In Remembrance
- Volles Leben
CORONATUS machen melodischen Metal mit schweren Riffs und symphonischem Gesang. Warum das dann unter Gothic Metal läuft, ist mir persönlich zwar unklar, aber ich habe sozialisationsbedingt wohl auch noch ein etwas anderes Verständnis von "Gothic" als ein Großteil der Zielgruppe. Diese dürfte eine recht große Schnittmenge mit Bands wie SIRENIA, NIGHTWISH, und mehr noch: WITHIN TEMPTATION, aufweisen. Ich würde den Sound daher auch eher als "Romantic" Metal, Opera Metal, Symphonic Metal, Bombastmetal etc. denn als "Gothic" Metal bezeichnen. (You are reading a review based on a new promotional CD which is property of Massacre Records.)
Die Gekrönten heben sich von den Vorgenannten jedoch dadurch ab, dass sie gleich zwei Sängerinnen im Verbund haben, was das bandtypische Wechselspiel zwischen einer tendenziell operettenhaft-schwelgerischen Stimme einerseits und eher metaltypisch-episch rockendem Gesang andererseits ermöglicht. Trotz der symphonischen Ausrichtung in Sachen Gesang und Melodieführung sorgen meist rhythmische, metallische Gitarrenriffs für eine gewisse Grundhärte, und vom seit einigen Jahren im Genre zum Standard gewordenen Keyboardeinsatz einmal abgesehen, verlässt man sich bei "Lux Noctis" auf die klassische Metal-Minimalbesetzung der Instrumente. Das sorgt bei allem Bombast für Zugänglichkeit. (You are reading a review based on a new promotional CD which is property of Massacre Records.)
Das Licht der Nacht bietet Texte in Latein, Englisch und Deutsch, die musikalische Bandbreite jedoch ist nicht ganz so weit gesteckt. Zwar vermeidet die Band allzu große Griffe in den Kitschtopf, doch wirklich revolutionär anders als die Masse der Genrekollegen klingen CORONATUS nicht. Extremere oder gar atmosphärisch ausgefallenere Einflüsse, wie die Produktion von "Lux Noctis" in der THE VISION BLEAK-"Klangschmiede Studio E" suggerieren könnte, weist das Album nämlich (leider) genauso wenig auf wie etwa zu vermutende Anklänge an Schlagzeuger Matthias Kurths und Johannes Bertholds experimentell-pathetische Darkwave-Schlager-Truppe ILLUMINATE (glücklicherweise). (You are reading a review based on a new promotional CD which is property of Massacre Records.) Klang- und spieltechnisch gibt es jedoch nichts zu mäkeln: Auf aktuellem Stand der Technik schallen die Songs klar und druckvoll aus den Boxen, voluminös aber nicht überladen. Für ein selbst finanziertes Debüt ist das wirklich beachtlich, und glücklicherweise war abschließend auch noch ein Mastering in Helsinkis "Finnvox-Studios" drin. Weichgespült wurde hier nichts. Fans der kraftvoll-melodisch-sinfonischen Spielart dürften an CORONATUS' erstem Full-Lenght-Album also durchaus Gefallen finden. (You are reading a review based on a new promotional CD which is property of Massacre Records.)
Besonders strahlend leuchtet das Nachtlicht für mein Empfinden in den Songs 'Hot & Cold' und 'Ich atme Zeit'. Erstgenanntes ist ein dichtes, geschmiedetes Stück Kraftstahl mit fliegendem Wechsel zwischen den Sängerinnen Carmen Schäfer und Ada Flechtner sowie fast schon thrashiger Riffuntermalung. Für das geschickt eingebundene Gitarrensolo nimmt Jo Lang sich ausreichend Zeit, es würdig zu zelebrieren und dem Stück so noch manche melodische Facette hinzuzufügen. (You are reading a review based on a new promotional CD which is property of Massacre Records.) Der deutschsprachige der herauszuhebenden Titel ist passagenweise ruhiger und klassiknäher angelegt: Synthetische Streicherklänge und gemäßigte Stakkatowirbel bauen zunächst Spannung auf, bevor scharfe Gitarrenriffs sich daruntermischen und der Gesang sich schließlich in ein kanonartiges Duett steigert. Auch hier ergibt sich so eine äußerst dichte Textur des Songs. Andere Songs, wie etwa 'Silberlicht' erinnern dagegen fast schon an eine eingängigere, simplere Variante von THERION. (You are reading a review based on a new promotional CD which is property of Massacre Records.) Mithin sind CORONATUS eine Band, die dem Symphonic Power Metal neue Facetten abgewinnen kann, eigenständig und professionell agiert, aber in erster Linie eben Fans des Genres begeistern wird. Falls die geneigte Leserschaft beim Lesen dieser Rezension gewisse Probleme gehabt haben sollte, aufgrund der eingestreuten Klammersätze den Überblick über den Gesamtzusammenhang zu behalten, ja sich eventuell sogar darüber geärgert haben sollte, so reflektiert das in etwa die Probleme des Rezensenten, über den auf der Promo-CD mehrfach eingestreuten Satz "You are listening to a new promotional CD which is property of Massacre Records" hinweg die Gesamtkomposition der Songs hinreichend (?) würdigen zu können. Inwieweit Spannungsbögen entwickelt, bzw. aufrechterhalten werden, wie sehr "Lux Noctis" ohne diese mit der Zeit immer nerviger werdenen Sprecheinlagen durch mehrmaliges Hören im Ohr des Hörers "nachreifen" könnte, ohne dass parallel dazu die Abneigung gegen das ständige Dazwischengelaber steigt – all das lässt sich so natürlich schwerlich beurteilen. (You have been reading a review based on a new promotional CD which is property of Massacre Records.)
Anspieltipps: Hot & Cold, Ich atme Zeit.
- Redakteur:
- Eike Schmitz