CORPSEPAIN - Horror Circus
Mehr über Corpsepain
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.10.2009
- Es war einmal
- Frankenstein
- Schneewittchen
- Ophelia
- The Beauty And The Beast
- Die Krähe
- Bondage Angel
- Anubis
- Der Nibelungenhort
- Hagen von Tronje
- Dragon
- Wikingerblut
Anständiges Material, grausige Produktion
Was dabei herauskommt, wenn eine Band große Ambitionen hat, dann aber durch die finanziellen Lücken wieder deftig ausgebremst wird, zeigt sich auf dem neuen CORPSEPAIN-Album "Horror Circus". Die Band aus dem rheinhessischen Ober-Flörsheim arbeitet seit jeher mit opulenten Arrangements und einer satten Prise Dramaturgie, kann den beabsichtigen Bombast-Sound im Rahmen der ziemlich schwachbrüstigen Produktion auch heuer nicht so recht umsetzen - und darunter leidet das neue Album "Horror Circus" vehement!
Musikalisch klingt die Ansammlung theatralisch inszenierter Horrorgeschichten dabei eigentlich sehr interessant. CORPSEPAIN zeigen gleich mehrfach ein spürbares Faible für die ersten KING DIAMOND-Werke, gerade was die Gesangslinien und die Arrangements betrifft. Diesen Einfluss kombiniert man in den zwölf neuen Stücken immer wieder mit Elementen aus dem extremen Bereich, wobei erstmals auch der Death-Metal-Sektor mit leichten Anleihen zum Zuge kommt. Über all dem thront vor allem in der zweiten Hälfte der schwarze Edelstahl, teils sogar hymnisch in Schale geworfen und mit einigen epischen Melodien ausgestattet: Das einzige Problem. Die Vielzahl der Elemente kommt kaum zur Geltung, und alles was bleibt, ist der ansprechende Wechselgesang und die hin und wieder zum Vorschein tretenden melodischen Gitarren. Bei Nummern wie 'Der Nibelungenhort' und 'Hagen von Tronje' entwickelt man gen Ende sogar ein wenig Mitleid für die Band, da es schlichtweg bedauerlich ist, dass die guten Ideen hier mangels finanzkräftiger Unterstützung im Studio umgerissen werden. Das kompositorische Fundament ist besonders in diesen Stücken richtig gut und verdient einfach mehr, als CORPSEPAIN dem Song unter den gegebenen Umstände bieten können.
Allerdings soll die Produktion bzw. deren Makel nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band auch beim Songwriting einzelne Defizite hat. Speziell die Eingangssequenzen von "Horror Circus" sind relativ spannungsarm, da die Übergänge selten fließend sind. Stücke wie 'Frankenstein' und 'Ophelia' hüllt man daher besser unter den Mantel des Schweigens, 'The Beauty And The Beast' und 'Bondage Angel' holen indes kaum mehr heraus. Und in dieser Kombination kommt man endgültig zu dem Schluss, dass "Horror Circus" in dieser Form kaum lohnenswert ist. Den dünnen Sound mal außer Acht gelassen ist auch die Musik nur selten das, was man Höchstform nennen darf!
Anspieltipps: Die Krähe, Der Nibelungenhort
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes