CORR MHóNA - Abhainn
Mehr über Corr Mhóna
- Genre:
- Black / Doom / Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Blood Fire Death
- Release:
- 16.04.2021
- An Fheoir
- An tSúir
- An Bhearú
- An Laoi
- Banda
- Cumar an Dá Uisce
- An tSláine
- Uaimh
- An tSionann
- An tSuláin
Man muss sich darauf einlassen.
Die 55 Minuten Spielzeit dieses Zweitwerkes fühlen sich definitiv länger an. Ob das positiv oder negativ zu bewerten ist, liegt im Ohr des Hörenden. Zeitdehnung kann ja eine spannende Sache sein, zumal die Musik der zwei irischen Brüderpaare durchaus zum Versinken einlädt.
Zum Vergleich werden gerne die Landsmänner von PRIMORDIAL herangezogen, was aber nur insofern Sinn ergibt, als auch CORR MHONA Folklore versprüht, ohne wirklich Folk Metal zu spielen. Keine Geigen, keine Flöten, keine Trallalla-Refrains. Dafür immer wieder durchscheinende irische Melodieführung und natürlich die Texte auf Gälisch, was meiner Meinung nach erstaunlich stimmig zum epischen Black Metal passt. Wo wir schon beim Genre sind: Neben den schwarzmetallischen Passagen finden sich auch immer wieder lange ambient-lastige, doomige oder todesbleierne Anteile in der Musik. Auch das vermag über weite Strecken zu gefallen, wobei ich persönlich die gesprochenen und atmosphärischen Teile nicht so unbedingt gebraucht hätte. Aber auch das wird seine Fans haben, sonst würden das Bands nicht ständig tun.
Der Klargesang nimmt auf "Abhainn" einen wesentlichen Teil ein, da passt es ganz gut, dass man hier überzeugen kann. Allzu oft verkommt diese Disziplin bei Extrem-Metal-Bands zu, nun sagen wir, einer wackeligen Angelegenheit. Hier nicht, was im Übrigen auch für die "harschen" Vocals gilt. Beides zusammen ergibt in Summe eine feine Dynamik, die sich durch das gesamte Album zieht und vermutlich auch die Texte widerspiegelt, in denen es - konzeptartig - um Wasser, bzw. die Flüsse der Insel geht.
Richtige Hits hat das Album nicht, darauf legt man es aber auch nicht an. Dennoch lassen immer wieder Stellen aufhorchen, etwa die clean gesungenen Teile von 'An tSionainn' und 'Banda' oder das famose 'An Laoi'.
Dennoch: Man braucht Zeit, weit mehr als die knappe Stunde Spielzeit, um sich auf dieses Album einzulassen. Man könnte es auch Geduld nennen. Wer dazu bereit ist, kann hier sicher nochmal einen Punkt draufrechnen. Für alle anderen fehlt, um mal unseren Wertungskatalog zu zitieren, wohl der letzte Kick, um dieses gute Album dauerhaft auflegen zu wollen. Zu begrüßen ist aber in jedem Fall das Eigene, das Kantige und die Ablehung des Oberflächlichen, das der Musik der Iren innewohnt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp