CORROSIVE - Wrath Of The Witch
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/23
Mehr über Corrosive
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 13.10.2023
- Queen Of The Night
- Fairy Tale Of A Devilish Witch
- A Victim Of Black Magic
- Milk Honey Sweet Wine And Blood
- End Of Your Bloodline
- Buried By Fire
- The White Witch, Saviour Of Damned Souls
- Rape Of The Witch
- Hexenhure
- Shiver Of Pleasure
- Burning Of The Devilish Whore
- Wrath Of The Witch
Hexens Zorn.
Wenn sich jemand mit Fleißkärtchen zukleistern kann, dann sind es die Marburger von CORROSIVE. Seit ihrer Comeback-EP "Killing Room" von 2016 rollt das Todeskommando aus Hessen unbarmherzig und äußerst zielstrebig über uns. Und während mir "Death As A Process" aus dem vergangenen Jahr und vor allem die äußerst gelungene "Ed"-Scheibe noch immer laut und brutal in den Ohren klingelt, legen Frontmann Andy und Co. mit "Wrath Of The Witch" nach. Um eines gleich vorwegzunehmen: "Ed" hat mir ob der passenden Ed-Gein-Thematik und der dazu entsprechenden Untermalung unheimlich gut gefallen und während sich CORROSIVE aktuell einer am Ende doch sehr blutigen Hexenjagd widmet und das insgesamt 12-Song-starke Brutalo-Manifest den Blick über den Tellerrand einerseits in melodischere, andererseits auch in schwarzmetallische Gefilde wagt, hat das 2020er Schlachtfest nach wie vor die Nase vorn.
Das soll jedoch nicht heißen, dass "Wrath Of The Witch" ein nur durchschnittliches Death-Metal-Album ist, im Gegenteil, merkt man in jedem einzelnen Wüterich doch die musikalische Weiterentwicklung des Hessen-Fünfers, die sich vor allem im Songwriting bemerkbar macht. Die Besonderheit, an die man sich eben anfangs gewöhnen muss, ist der zarte Compilationaspekt, den CORROSIVE mit diesem Album anpackt. Eine Hexengeschichte kommt mit einigen Gastbeiträgen eben viel wirkungsvoller rüber. Unterstützt wird CORROSIVE hierbei von der Creme de la Creme der einheimischen Hau-drauf-Szene: Ob nun NIHIL-Frontdame Eva und HOLY MOSES-Sabina für die entsprechende Weiblichkeit im Hexenkonzept sorgen, Gerre von TANKARD oder WARPATHs Dirk für den thrashigen Anstrich verantwortlich sind, oder Kai von FINAL CRY noch mehr Gift und Galle ins Unterfangen wirft, haben alle Unterstützer doch den Effekt des enormen Abwechslungsreichtums, der "Wrath Of The Witch" ohnehin umgibt.
Seien nun unheilvolle, rasende Hassbrocken wie 'Fairy Tale Of A Devilish Witch' oder 'Milk Honey Sweet Wine And Blood', etwas mehr auf Melodik und Dramaturgie bedachte Brecher wie 'End Of Your Bloodline' und das verzweifelte 'The White Witch, Saviour Of Damned Souls' oder mit dem pechschwarzen 'A Victim Of Black Magic', sowie dem abschließenden Titelstück, die heimlichen Hits dieses Albums - "Wrath Of The Witch" ist für den Death-Metaller ohne Scheuklappen eine sehr lukrative Kiste.
Für meine Ohren sorgen all die illustren Namen auf der Gästeliste für einen leichten Compilation-Charakter. Da sich das aktuelle Gift-Bombardement im Vergleich mit den beiden Vorgängeralben erst noch aufrichten muss, um in Gänze die Flügel auszubreiten, haben die sieben gezückten Punkte aber eine verdammt starke Tendenz in noch höhere Notenregionen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp