CORRUPTION - Bourbon River Bank
Mehr über Corruption
- Genre:
- Stoner/ Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mystic Production/ Soulfood
- Release:
- 17.05.2010
- Beelzeboss
- Hell Yeah!
- Magus
- Candy Lee
- Devileiro
- Engines
- Worlds Collide
- Another
- Addicts, Lovers And Bullshitters
- One Point Losers
- Pillow Man
- 'Morning Star' Whiskey Bar
- Bourbon River Bank
Delikat Gelungenes aus polnischen Händen und Kehle.
Für die Polen – wird sich auf den ratternden Medienzug aufgesetzt - ist dieses Jahr ein grausames, schlimmes, von Rückschlägen erschüttertes. Erst ist plötzlich der eine Zwilling des Machtpärchens nicht mehr da, dann walzen sich Massen von Dreckwasser durch die wunderbare Landschaft, was soll noch kommen?
Durchatmen, liebste Polen, da gibt es noch die Kunst, die Musik. Schwacher Trost, oder?
Schwachbrüstig sind diese fünf Kunden hier ganz und gar nicht. CORRUPTION aus Warschau sind gestandene Mannsbildlein mir viel Gesichtshaar, ein paar Jährlein auf den Buckeln, vorne Bauchansatz und mit Vorliebe für alles Scheppernde zwischen DEATH und ORANGE GOBLIN. Dem glatthäuptigen Rauschebart und Hauptsänger wackelt das schon graue Bärtlein auf und nieder, indes er mit jahrelanger Erfahrung mal glasklar, mal dunkle Augen rollend durch die Stücke führt.
Die sind für das Genre Stonermetal äußerst virtuos geschrieben. Sie lassen sich auch mal Zeit, atmen dort mal durch, setzen sich hier mal auf die Birke zum Rauchen, dort ploppt mal ein Bierchen auf und prustend landet das Gebräu im Umfeld, weil es mal wieder schneller wird. Ja, hier hat der Swamp, der Sumpf - wie bei der echten Korruption – Tradition. Schwere, filzige Gitarren nehmen uns in die Mitte und das Schlagwerk pumpt sich auf, als hingen Megatonnen an den kleinen Stöcken.
Wer seit 1991 existiert, der sollte nun ja auch wirklich wissen, wie das funktioniert, das mit dem aufeinander bestens abgestimmten Dickwolkenklang.
Und das ohne wirklichen Hänger. 'Devileiro' summt sich wahrlich stoned durch spannende sechs Minuten, das folgende 'Engines' ist ein Mitschnipper, der sich spielend leicht mit klassisch angelegten Metalriffs ins Ohr einnistet. Aber das hier sind keine Strukturisten. Nicht oft sind die ständigen Übertritte und Zurücksprünge von Genregrenzen so federleicht gesponnen worden, dass es der Hörer gar nicht merkt. Federleicht, pah... eine der dickeren Platten dieses ersten Halbjahres. In allen Sinnen dieses Wortes. Weil das manchmal sinnvoll ist, gibt's hier Einhörbefehle mit 'Addicts, Lovers And Bullshitters' und dem heimlichen Hit der Platte 'Pillow Man'. Ein wahrer Schatz. Da schleicht sich bei mir eine Sucht heran...
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben