CORRUPTION - Devil's Share
Mehr über Corruption
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Mind Records
- Release:
- 09.06.2014
- Hang 'n' Over
- This Is The Day
- Story Of Things That Should Not Be
- Travelleer Blues
- Grime Whorehouse
- Trespasstellers
- Inspire
- Regression
- Born To Be Zakk Wylde
- Betty Pyro
- Moment Of Truth
Auf den Spuren von Zakk Wylde und Konsorten
'Born To Be Zakk Wylde' - auch wenn es weltweit nur einen einzigen Menschen gibt, der wirklich dazu erkoren wurde, der bärtige Messias mit der gestreiften Gitarre zu sein, gibt es zahlreiche Acts, die gerne in die Fußstapfen des einstigen Ozzy-Gitarristen treten möchten. Die Polen von CORRUPTION gehören definitiv zum erlesenen Kreis jener Combos, die das Erbe des mittlerweile immer wieder schwächelnden Masterminds mit Würde in die Zukunft tragen, auch wenn der Sound ihrer Band sich nicht zwingend mit den Ergüssen der BLACK LABEL SOCIETY messen lässt. Die bereits 1991 gegründete Truppe mag es lieber eine Spur klassischer und bedient sich bei Hardrock-Dinosaurieren wie BLACK SABBATH und LED ZEPPELIN, mischt das Ganze mit einem dezenten Wüsten-Touch und liegt damit auch im siebten Anlauf in der richtigen Spur.
Das besagter Track jedoch aus dem angenehm groovenden, oftmals einprägsamen Stoff herausragt, ist dem Umstand geschuldet, dass die Mixtur aus 'Born To Be Wild'-Strophen und 'Holy Diver'-Einsprengsel einfach fabelhaft gelungen ist und gleichzeitig auch zeigt, dass CORRUPTION nicht so bierernst unterwegs ist wie viele andere Vertreter des Genres. Doch "Devil's Share' hat mehr zu bieten als lediglich diese Hommage. Zum Beispiel gefällt der Opener 'Hang 'n' Over' mit einzelnen Western-Gitarren, während dicke Riff-Rocker wie 'Grime Whorehouse' und 'Inspire' einfach mit fetten Gitarren und gesundem Rhythmusfundament glänzen - und gleichzeitig über einen tollen Chorus verfügen. 'This Is The Day' und 'Betty Pyro' untermauern derweil, dass CORRUPTION auch im Uptempo ein Zuhause hat, in dem sich die Herren augenscheinlich wohlfühlen. Und in ruhigen Stücken wie 'Regression' und dem akustischen 'Trespasstellers' offenbart man eine emotionalere Seite, wie man sie vom angesprochenen Bartträger ebenfalls kennt, die aber auch hier wohlig ins Gesamtkonzept eingebettet wird.
Was man "Devil's Share" vielleicht in manchen Passagen vorwerfen kann, ist eine gewisse inhaltliche Vorhersehbarkeit. Doch bei der Qualität des Songwritings und der Performance mag man über derlei Erbsenzählerei gerne hinwegsehen. Hauptsache ist, die Scheibe rockt - und das tut sie in jedem der elf neuen Stücke. Daher würde es diesmal nicht verwundern, wenn die polnische Heavy-Rock-Kapelle endlich auch international Fuß fassen könnte. Denn würde CORRUPTIOn skandinavischer Herkunft sein, sähe die Sache sicherlich schon längst anders aus. Und das darf letzten Endes ja auch nicht den Ausschlag geben.
Anspieltipps: Born To Be Zakk Wylde, Regression, Grime Whorehouse
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes