CORTE DI LUNAS - Tales from the Brave Lands
Mehr über Corte Di Lunas
- Genre:
- Folk Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 15.03.2020
- Tiare
- The Castle of Gemona
- Vida
- The Devil's Bridge
- La Dama Bianca
- The Last of Sbilfs
- Tre Fradei
- Orcolat
- Eolo II
- Scjaracule Maracule
- Rosander
Entspannter Renaissance Folk Rock mit Fantasyflair
Vorneweg: Bei CORTE DI LUNAS wird mit echten Instrumenten gearbeitet, synthetische Keyboardklänge sucht man hier vergebens (wenn die denn überhaupt jemand suchen sollte). Die Nordostitaliener vertonen auf ihrem neuen Album diverse Geschichten aus ihrer Heimatregion. Dabei kommt zwar eine E-Gitarre zum Einsatz, so richtig hart wird die Musik aber nicht. 'Vida' zeigt in etwa das Maximum an Heftigkeit, was man zu geben bereit ist. Meist herrscht eine beschwingt folkige Stimmung vor, die von Flöten oder Drehleier getragen wird. Dazu gesellen sich Bouzouki und ein Standart-Rockmusik-Fundament aus Gitarre, Schlagzeug und E-Bass, und darüber schwebt wiederum der oft mehrstimmige Gesang von Sängerin Jo.
Die Arrangements sind durchaus sehr anspruchsvoll ausgearbeitet und verleihen so den üblichen Mittelalter-Melodie-Versatzstücken oftmals eine neue und interessante Komponente. Dennoch bleibt das Ganze immer eingängig. Erste kleine Überraschung: 'La Dama Bianca' gefällt im Mittelteil mit Stakkato-Rhythmus und irren Instrumentalpassagen, bis der Gesang wieder in vertrautere Gefilde zurückführt. Beim folgenden 'The Last of Sbilfs' kann auch der Gesang gut mit dem Flötenspiel mithalten und das Lied zeigt, dass man auch in einem solchen Genre noch eigene Akzente setzen kann. Ein kleiner Schwachpunkt sind die englischen Texte. Klar erleichtern die das Verständnis, aber irgendwie passt das nicht so gut zur Musik. 'Scjaracule Maracule' etwa entwickelt seinen Charme nicht zuletzt aus der Andersartigkeit der Sprache.
Insgesamt ist auf "Tales from the Brave Land" erfreulich wenig peinlich-generische Stangenware zu finden. Experimentierfreudigkeit, instrumentale Fähigkeiten und Spielfreude dominieren. Einen Schuss Fantasy-Pathos muss man allerdings schon vertragen, um dieses Album so richtig gut finden zu können. Wer damit aber keine Probleme hat, wer Musik auch einige Durchläufe zugesteht, um sich entfalten zu können, ergo seinen Folk nicht von EQUILIBRIUM serviert haben möchte, aber SKYCLAD zu sperrig findet, der ist mit CORTE DI LUNAS gut beraten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp